Dortmund. Der BVB taumelt weiter. Die Kritik an Trainer Lucien Favre wird wieder lauter. Das spricht für den 62-Jährigen - und das gegen ihn.

Der BVB erlebt schon wieder eine turbulente Woche. Nach der bitteren 3:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen nimmt die Kritik an Trainer Lucien Favre zu. Es gibt Argumente für die Arbeit des 62-Jährigen. Und dagegen. Wir zählen sie auf.

Was für BVB-Trainer Lucien Favre spricht

Die Offensive: Tore erzielen, das kann der BVB. 59 sind es schon in dieser Bundesliga-Saison. Die meisten. Die Offensive um Jadon Sancho und Erling Haaland wirbelt, kombiniert, begeistert, trifft. Das liegt natürlich an deren Hochbegabung, aber auch an den Abläufen, die stimmen.

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Die Weiterentwicklung einzelner Profis: Favre gilt als Bessermacher, das schafft er in Dortmund nun nicht bei jedem. Einige Profis haben unter ihm aber noch mal einen Sprung gemacht. Etwa Jadon Sancho. Oder Achraf Hakimi.

Der Trainermarkt: Tja, dieses Argument wird Favre wohl selbst nicht gerne hören, aber tatsächlich gibt es derzeit auch keine offensichtlichen Alternativen für den BVB-Trainer, bei denen die Verantwortlichen die Garantie hätten, dass es sofort besser laufen würde. Und: Bei vier Punkten Rückstand auf den FC Bayern bleibt der Titel möglich.

Was gegen BVB-Trainer Lucien Favre spricht

Die Gegentore: So sehr die Borussia vorne begeistert, so sehr verschreckt sie in der Defensive. Mal weiß der eine Mannschaftsteil nicht, was der andere macht. Mal patzen einzelne Spieler. Mal fehlt die Aggressivität. Eine Weiterentwicklung? Nicht zu erkennen. Der BVB taumelt weiter.

Die Millioneninvestitionen: Unabhängig davon, ob jeder Transfer der Dortmunder Sinn gemacht hat, haben die hohen Investitionen den Druck auf Favre noch mal erhöht. Selbst im Winter hat der BVB prominent nachgelegt, Erling Haaland und Emre Can sind gekommen, nun wollen die Verantwortlichen eine Steigerung sehen.

Die Ziele: Die BVB-Bosse wollen unbedingt Meister werden, dafür erhöhen sie das Risiko, kaufen teure Spieler. Derzeit scheint ihr Plan nicht aufzugehen, bleibt das so, werden sie irgendwann über einen Trainerwechsel nachdenken.

Die Einstellung: Immer wieder wirkt die BVB-Elf so, als wüsste sie nicht, worum es gerade geht. Für die Einstellung aber ist am Ende auch der Trainer zuständig. Favre schafft es nicht, seine Profis immer mit dem nötigen Feuer auf den Rasen zu schicken. (las)