Mainz. BVB-Profi Dan-Axel Zagadou demonstriert 4:0-Sieg in Mainz erneut seine Stärke. Auch am Dienstag gegen RB Leipzig dürfte er gefordert sein.

Wo der BVB-Profi sich da wohl eingedeckt hat? Das Essen in seiner Hand duftete jedenfalls in einer silbernen Plastikschale, wie man sie sonst nur vom Italiener um die Ecke kennt, während Dan-Axel Zagadou das Stadion in Richtung Ausgang verließ. Der Verteidiger des BVB wollte sich anscheinend gemütlich im Mannschaftsbus stärken nach einem Spiel, in dem er mal wieder die eigene Stärke demonstrierte. Denn beim 4:0 (1:0) über den FSV Mainz 05 prallten die Gegenspieler nicht nur regelmäßig an dem jungen Franzosen (20) ab, Zagadou bereitete zudem das zweite schwarz-gelbe Tor mit einem 70-Meter-Tor vor, bei dem der 1,96 Meter große Abwehrspieler der Mainzer Hintermannschaft weg stampfte.

„Wenn man Zaga so lange beobachtet, dann weiß man, dass das ein Rohdiamant ist. Ein Verteidiger, der auch gut kicken kann“, schwärmte Sportdirektor Michael Zorc. BVB-Trainer Lucien Favre meinte: „Er hat gut gespielt, ist sehr sicher am Ball und kann das Spiel gut lesen.“

Der BVB festigt Rang drei

Zagadou ist ein Grund für den Aufwärtstrend der Borussia. Seitdem Favre vor vier Pflichtspielen auf eine Dreierkette umgestellt hat, steht der Franzose regelmäßig in der Startelf. Der BVB hat all diese vier Partien gewonnen. Mit dem Erfolg in Mainz haben die Dortmunder zudem den dritten Tabellenplatz gefestigt. Am kommenden Dienstag (20.30 Uhr/Sky) empfangen sie nun RB Leipzig – und können dann eine lange wacklige Hinrunde endgültig retten.

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In jedem Fall dürfte gegen Leipzig das Selbstvertrauen der BVB-Elf noch einmal größer sein. Denn „eigentlich gibt es heute nichts zu meckern“, meinte Zorc. Nach einem etwas zähen Beginn drückte der Revierklub die Mainzer nach und nach immer mehr in die eigene Hälfte, presste, kombinierte, erspielte sich Chance um Chance. Die Tore erzielten Marco Reus (32.), Jadon Sancho (66.), Thorgan Hazard (69.) und Nico Schulz(84.).

„Es war ein gutes Spiel von uns“, sagte Favre. „Das gibt natürlich Selbstvertrauen. Das ist sehr, sehr wichtig.“ Seine Mannschaft presse mittlerweile gut, sie sei kompakter. „Wir haben auch spielerisch zugelegt.“

BVB-Offensivtrio zeigt Kreativität in Mainz

Was man fast die gesamten 90 Minuten bestaunen konnte. Immer wieder schaffte es das Offensivtrio Reus/Hazard/Sancho durch kreative Ideen, Räume zu schaffen. Immer wieder marschierte Julian Brandt durchs Mittelfeld, forderte Bälle, leitete diese weiter. Immer wieder sprinteten die beiden Außenspieler Nico Schulz und Achraf Hakimi die Linie entlang.

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Hätte Schulz, der zuletzt meist nur auf der Bank saß, etwas mehr Ruhe gehabt, hätte er zum Spiel deutlich mehr beitragen können als seinen Treffer. Der Nationalspieler traf mit einem wuchtigen Schuss in die rechte Ecke. Ähnlich wuchtig drosch auch Marco Reus den Ball ins Netz. Der Treffer von Sancho fiel nur, weil Zagadou rannte und rannte. Hazard hatte bei seinem Abschluss etwas Glück, dass Robin Zentner das Leder durch die Finger flutschen ließ.

Also nichts zu meckern? Nicht ganz. Denn da war ja noch das Handspiel im eigenen Sechzehnmeterraum des grätschenden Mainzers Jeremiah St. Juste in der 15. Minute, das Schiedsrichter Benjamin Cortus nicht als strafbar bewertete. Schon kurz danach statte Zorc dem Vierten Offiziellen einen Besuch ab, in der Halbzeitpause diskutierte er noch einmal mit Schiedsrichter Cortus.

BVB-Sportdirektor Zorc schimpft über Schiedsrichter

„Der eine Arm ist einen Meter abgespreizt und greift nach dem Ball, dann greift der andere nochmal nach“, schimpfte Zorc nach der Partie. „Warum da nicht auf Elfmeter entschieden wurde, weiß ich nicht. Es gibt ja so viele Regeländerungen, vielleicht sind wir nicht immer auf dem neuesten Stand. Aber da nicht auf Elfmeter zu entscheiden, ist komplett fußballfremd, das kann ich nicht nachvollziehen“, ergänzte er. Trotz der Überprüfung des Video-Assistenten gab es aber keinen Elfmeter. „Ich weiß nicht, was man da überprüft hat“, sagte Zorc. „Vielleicht hatte man auch eine schwarze Mattscheibe.“