Mainz. Der BVB gewann 4:0 bei Mainz 05 – und doch war Sportdirektor Michael Zorc nach dem Abpfiff wegen eines nicht gegebenen Elfmeters erbost.
Michael Zorc war sichtlich aufgebracht. Wild gestikulierend diskutierte der Sportdirektor von Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit des Bundesligaspiels bei Mainz 05 mit dem Vierten Offiziellen Mike Pickel. Gesprächsthema: die Szene aus der 1. Minute, als der Mainzer Jeremiah St. Juste bei einer Grätsche im Strafraum den Ball erst an den einen, dann an den anderen Arm bekam, Schiedsrichter Benjamin Cortus aber nicht auf Elfmeter entschied – und Video-Assistent Benjamin Brand keine Einwände hatte.
Auch nach Abpfiff, als der BVB 4:0 (1:0) gewonnen hatte, ärgerte sich Zorc noch immer über die Szene: „Der eine Arm ist einen Meter abgespreizt und greift nach dem Ball, dann greift der andere nochmal nach“, schimpfte er. „Warum da nicht auf Elfmeter entschieden wurde, weiß ich nicht. Es gibt ja so viele Regeländerungen, vielleicht sind wir nicht immer auf dem neuesten Stand. Aber da nicht auf Elfmeter zu entscheiden, ist komplett fußballfremd, das kann ich nicht nachvollziehen.“
"Klares Ziehen an Marco Reus im Strafraum"
Auch die Erklärung des Vierten Offiziellen hatte ihn nicht zufrieden gestellt, die Überprüfung durch den Video-Assistenten noch viel weniger. „Ich weiß nicht, was man da überprüft hat“, haderte der 57-Jährige. „Vielleicht hatte man auch eine schwarze Mattscheibe.“ Es war nicht Zorcs einziger Kritikpunkt am Schiedsrichter: „Wir müssen auch noch einen zweiten Elfmeter kriegen, es gab ein klares Ziehen an Marco Reus im Strafraum.“
Deutlich weniger auszusetzen hatte Zorc an der Leistung der eigenen Mannschaft: „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der BVB-Sportdirektor. „In den ersten zehn Minuten waren wir nicht so ganz da, danach sind wir sehr dominant aufgetreten und haben die Tore schön herausgespielt.“
Man könne beim BVB eigentlich nichts zu meckern finden, meinte Michael Zorc, und fügte dann in Richtung der Journalisten hinzu: „Aber ihr schafft das schon, da habe ich keine Bedenken.“