Dortmund. Die vergangenen beiden Spiele hat der BVB gewonnen - und gegen Düsseldorf glänzte er auch spielerisch. Torwart Bürki hat dafür eine Erklärung.

Dortmund im Dezember: Der Himmel über dem Stadion ist grau verhangen, ein heftiger Wolkenbruch ergießt sich über jenen Ort, an dem Borussia Dortmund am Dienstagabend im letzten Spiel der Champions-League-Gruppenphase Slavia Prag empfängt (21 Uhr/Dazn). Im Presseraum des BVB-Stadions, dort wo BVB-Trainer Lucien Favre und Torhüter Roman Bürki über die anstehende Partie sprechen, herrscht dennoch glänzende Laune.

Kein Wunder, der BVB hat die vergangenen beiden Partien gewonnen, hat beim 5:0-Sieg über Fortuna Düsseldorf endlich auch einmal wieder spielerisch überzeugt – nach Monaten der Krise. Doch woran liegt das?

Bürki hebt den Willen der Mannschaft des BVB hervor

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Fragt man Bürki danach, spricht er erst einmal über das Spiel gegen Hertha BSC, den mühsam erkämpften 2:1-Sieg vor anderthalb Wochen. „Da haben wir den Willen gezeigt, unbedingt zu gewinnen – und das mit einem Mann weniger über eine ganze Halbzeit“, erklärt der Schweizer. „Und im Spiel am Samstag gegen Düsseldorf haben wir dann mit spielerischer Klasse überzeugt. Das war sehr gut, jeder hat das gemacht, was er musste.“

Ganz ähnlich klingt es bei Favre: „Der Sieg in Berlin hat uns gutgetan“, meint der BVB-Trainer. „Es war wichtig, dass wir in der zweiten Halbzeit in Unterzahl ohne Gegentor geblieben sind.“ Und gegen Düsseldorf habe man dann „gut gespielt, wir hatten viel Ballbesitz, haben gut gepresst. Alle Spieler ohne Ausnahme haben es sehr, sehr gut gemacht.“

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Das allerdings ist etwas, was man vorher in dieser Saison nur selten sagen konnte über die Spiele bei Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben taumelten durch die Saison, fanden sich zwischenzeitlich außerhalb der Europapokal-Plätze und Trainer Favre wackelte heftig – erst recht nach dem desaströsen 0:4 beim FC Bayern München, dem ein nicht weniger schmachvolles 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen den damaligen Tabellenletzten SC Paderborn folgte.

Erfolgreiche Aussprache im der Mannschaft beim BVB

Aber warum läuft es nun ganz anders? Roman Bürki sieht als Ursache den Samstag, der auf die Enttäuschung gegen Paderborn folgte: Die ganze Mannschaft setzte sich zusammen, auf eigene Initiative, und besprach, was alles falsch läuft. „Das war sehr positiv, weil wir uns alle mal die Meinung gesagt haben“, erzählt der Torhüter. „Und keiner hat das persönlich genommen, jeder wusste, dass es zum Wohle des Teams ist – und so sind wir dann auch aufgetreten in den folgenden Spielen.“ Die Folge: „Spieler, die vorher Schwierigkeiten hatten, Leistung zu bringen, oder Druck hatten, weil sie gute Leistungen gebracht hatten und nun schwächelten, sind eindrücklich zurückgekommen“, sagt Bürki. „Das hat man im letzten Spiel gesehen.“

Angesprochen fühlen dürften sich Zugang Julian Brandt, der nach seinem Wechsel aus Leverkusen eine schwierige Phase erlebte, aber auch Kapitän Marco Reus und Jadon Sancho, die zuletzt schwächelten. Dass sie endlich die gewohnte Form zeigten – auch das ist ein Grund dafür, dass beim BVB auf einmal vieles wesentlich freundlicher aussieht als noch vor wenigen Tagen. Nur auf das Wetter haben sie immer noch keinen Einfluss bei der Borussia.