Dortmund. Bei der Aktionärsversammlung von Borussia Dortmund kündigt der Geschäftsführer von Borussia Dortmund Großes an. Es geht ums Stadiongelände.

Gäbe es ein Handbuch für Funktionäre von Borussia Dortmund, wäre Merksatz Nummer eins: Für kaum etwas gibt es so zuverlässig Applaus wie für Spitzen gegen den Revierrivalen Schalke 04. Das weiß auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der am Montag auf der Hauptversammlung der Kommanditgesellschaft auf Aktien spricht, in die der BVB seine Profiabteilung ausgegliedert hat: „Wir waren in diesem Jahrzehnt zweimal Deutscher Meister“, sagt der 60-Jährige. „Das letzte Mal 2012, das klingt lange her – aber fragen Sie mal bei Schalke oder dem FC Liverpool nach.“

Frauenfußball: BVB-Boss Watzke will Konzept erarbeiten

Dafür klatschen auch Aktionäre kräftig. Ebenso beim Thema Frauenfußball, bei dem Watzke ankündigt: „Wir werden im kommenden Jahr ein Konzept dafür erarbeiten.“ Und zwar im Dialog mit jenen 60 Vereinen, die in Dortmund bereits Frauenfußball anbieten. Dabei geht die Tendenz im Klub eher dahin, eine eigene Abteilung von Grund auf aufzubauen, als mit einem Verein zu kooperieren.

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Es gibt überhaupt viele Anlässe zum Klatschen an diesem Tag: Als es um die bereits bekannten, blendenden Geschäftszahlen geht, also 489,5 Millionen Euro Umsatz und 17,4 Millionen Euro Gewinn; als Watzke verkündet, dass beim Sponsoring die 100-Millionen-Euro-Grenze erstmals überschritten wird, obwohl der neue Ausrüster-Vertrag mit Puma über 250 Millionen Euro für acht Jahre noch gar nicht eingerechnet ist. Und dann habe der BVB „noch einige Pfeile im Köcher“, verkündet Watzke. „Sie werden sehen, dass wir auch in den nächsten Jahren einen deutlichen Wachstumskurs fahren werden.“ Im kommenden Jahrzehnt will er massiv ins Gelände ums Stadion investieren, ein Fanhaus soll gebaut werden und vielleicht sogar ein Hotel.

Alles gut also – nur die sportliche Situation stört. Nach dem schockierenden 3:3 (0:3) gegen Paderborn, berichtet der BVB-Boss, hätten ihn mehrere Spieler angerufen. Tenor: Jetzt müsse jeder Stein umgedreht werden. Und das wird erst einmal mit Trainer Lucien Favre getan. „Es stand überhaupt nicht zur Diskussion, uns aktuell vom Trainer zu trennen“, sagt Watzke. Aktuell. Für die Zukunft nämlich gilt: „Wir müssen wieder gute Ergebnisse erzielen, idealerweise nicht so spät.“