Dortmund. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kritisiert die Kaderzusammenstellung des schwächelnden BVB. Er rät den Dortmundern zu zwei Wintertransfers.
Dass die Dortmunder die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen können, sei keine Frage des Talents, glaubt Lothar Matthäus (58). In seiner wöchentlichen Sky-Kolumne "So sehe ich das" hinterfragt der Weltmeister von 1990 die Führungsqualitäten der Dortmunder Leistungsträger. „Ihr allergrößtes Manko ist in meinen Augen, dass sie einfach zu wenige Siegertypen haben“, schrieb Matthäus." Außer Mats Hummels und mit Abstrichen Mario Götze hat kaum einer große Erfolge vorzuweisen. Selbst ein Marco Reus hat nur einmal den DFB-Pokal gewonnen." Dem Team fehle „die Gier nach Erfolg, das gewisse aggressive Etwas.“
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag bereits Kritik am Dortmunder Kader geübt. Namen nannte er nicht. Spieler wie Kapitän Reus dürften sich aber angesprochen gefühlt haben. "Viele Spieler, die letztes Jahr den Unterschied gemacht haben, sind aktuell in keiner guten Verfassung. Die Leistungsträger sind nicht in ihrer besten Form", sagte Watzke.
Matthäus würde Can und Mandzukic holen
Matthäus geht in seiner Analyse einen Schritt weiter. Es stelle sich erneut die Mentalitätsfrage. Diese Lücke schließen könnten laut Matthäus Emre Can und Mario Mandzukic, die beim italienischen Abonnementmeister Juventus Turin derzeit nicht zu den Stammkräften zählen. „Wenn ich an Dortmunds Stelle wäre, würde ich mich schleunigst in den Flieger nach Turin setzen und versuchen, beide zu verpflichten“, empfahl der 58-Jährige.
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„Mandzukic und Can könnten dieser Mannschaft genau die Impulse geben. Beide haben diesen absoluten Willen, etwas gewinnen zu wollen, und ich weiß, dass sie auch bereit zu einem solchen Transfer wären und für einen vernünftigen Preis zu haben sind“, so Matthäus, der sich sicher zeigte, „dass das ein richtig gutes Geschäft für den Verein wäre“.
Nicht beteiligen wollte sich der Weltmeister von 1990 an Diskussionen über eine mögliche Entlassung von Trainer Lucien Favre, der nach dem 3:3 der Dortmunder gegen den SC Paderborn unter Beschuss geraten war. (mh mit dpa)