Dortmund. An Lukasz Piszczeks Wechsel von Hertha BSC zum BVB war auch Trainer Lucien Favre beteiligt – obwohl der damals für keinen der Vereine arbeitete.
Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Ein polnischer Journalist will vor dem Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund gegen Inter Mailand am Dienstag von Lucien Favre wissen, welche besonderen Erinnerungen Borussia Dortmunds Trainer mit Lukasz Piszczek verbindet. Das Problem: Da gibt es eine ganze Menge. 2007 kreuzten sich die Wege des Schweizer Trainers und des polnischen Profis erstmals, als Favre Trainer von Hertha BSC wurde.
"Du musst zu Fuß dahin gehen"
Auch interessant
„Ich habe nur gute Erinnerungen mit Lukasz Piszczek“, sagt Favre. Auch solche, die der Öffentlichkeit bislang unbekannt waren. „Er hat mich einmal angerufen, das ist fast zehn Jahre her“, erzählt der BVB-Trainer. „Ich war damals nicht mehr bei Hertha. Er hat gefragt, was er machen soll, weil er die Möglichkeit hatte, zu Borussia Dortmund zu wechseln. Ich habe gesagt: ‚Du musst zu Fuß dahin gehen.‘“ Und in Dortmund habe Piszczek dann „eine super Karriere gemacht“, findet Favre.
Es war nicht das erste Mal, dass der Schweizer eine entscheidende Rolle für den weiteren Verlauf von Piszczeks Laufbahn spielte: In Berlin hatte er einst die Position gefunden, auf der der Pole seine Qualitäten am besten ausspielen konnte. „Lukasz war damals Stürmer“, erzählt Favre. Wir hatten ein Freundschaftsspiel und haben uns gefragt, was wir mit ihm machen. Wir haben ihn dann Rechtsverteidiger spielen lassen – und er hat uns sofort überzeugt. Danach hat er eine tolle Karriere gemacht auf dieser Position.“
Favre lobt Piszczeks "super Mentalität"
Es folgte der Wechsel nach Dortmund, es folgten zwei Deutsche Meisterschaften, ein DFB-Pokalsieg und 65 Länderspiele mit der polnischen Nationalmannschaft – für die er in zwei Wochen letztmals auflaufen wird: Eigentlich hatte der 34-Jährige bereits nach der WM in Russland den Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt, nun aber ist er noch einmal nominiert: Im EM-Qualifikationsspiel gegen Slowenien am 19. November soll er 20 bis 25 Minuten zum Einsatz kommen und offiziell verabschiedet werden.
„Ich finde gut, dass er das macht“, sagt Favre. „Er ist ein super Spieler mit super Mentalität. Er will immer arbeiten, das gefällt einem Trainer.“