Dortmund. Die Partie gegen Bremen endet für Borussia Dortmund wieder mit einer Enttäuschung. So wird es nichts mit dem Titelkampf. Ein Kommentar.
So schnell kann es gehen. Nach einer Woche, in der sich der BVB in allen Interviews dagegen gewehrt hat, dass die Mannschaft ein Mentalitätsproblem habe, begründeten die Profis die erneute Enttäuschung nun selbst in ähnlicher Art und Weise. Das Wort „Mentalität“ nahmen sie nach dem 2:2 (2:1) gegen Werder Bremen zwar nicht in den Mund, trotzdem erklärte etwa Torhüter Roman Bürki: „Wir haben nicht wie Männer gespielt. Der Killerinstinkt fehlt.“ Marco Reus meinte: „Wir haben zu wenig investiert.“
Wie kann das sein?
Nachdem in der Sommervorbereitung noch alle betonten, wie wichtig künftig jede Partie sei – auch gegen die vermeintlich schwächeren Gegner –, mangelt es der Elf von Lucien Favre in dieser Saison ebenfalls an der richtigen Arbeitseinstellung. Zudem wirkt sie immer noch so stabil wie ein Grashalm, schon bei leichtem Gegenwind knickt sie ein. Trotz der Millionen-Transfers im Sommer hat sich die Mannschaft nicht weiterentwickelt. Weiterhin kassiert der BVB zu viele Gegentore nach Standardsituation, lässt zu viele Chancen liegen, patzt zu oft. Fest steht: So wird es nichts mit dem Titelkampf.
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Die BVB-Bosse haben bewusst vom Titelkampf gesprochen
Die Aussagen von Bürki und Reus sind auch deswegen besorgniserregend, weil sie zeigen, dass sich an der Geisteshaltung der Profis scheinbar nur wenig geändert hat. Die Verantwortlichen haben im Sommer ganz bewusst mutig davon gesprochen, in dieser Saison um den Titel mitspielen zu wollen. Dies sollte die Spieler kitzeln, sie auch in die Pflicht nehmen, künftig gegen jeden Gegner so über den Rasen zu rennen, als sei es ein Finale. In allen Pflichtspielen. Nicht nur, wenn der große FC Barcelona im Dortmunder Stadion gastiert.
Dem FC Bayern gelingt dies schon seit vielen, vielen Jahren. Deswegen gewinnt der Rekordmeister Titel um Titel. Denn nur durch Qualität wuchtet man am Ende einer Saison nicht die Meisterschale in die Luft.