South Bend. Im Testspiel gegen Liverpool feiert der BVB ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Jürgen Klopp - und einen erfolgreichen Abschluss der USA-Reise.

Drittes Testspiel, dritter Sieg: Zum Abschluss seiner USA-Reise gelang Borussia Dortmund vor rund 40.361 Zuschauern im Notre Dame Stadium von South Bend ein 3:2 (1:1) gegen den amtierenden Champions-League-Sieger FC Liverpool mit dem früheren BVB-Trainer Jürgen Klopp. Dabei zeigte der BVB vor allem in der zweiten Halbzeit spielerisch viele gute Ansätze – in der Defensive und der Konter-Absicherung aber noch Luft nach oben.

Erstmals stand Neuzugang Julian Brandt in der Startaufstellung. Er teilte sich die Spielmacher-Aufgaben mit Mario Götze, auf dem linken Flügel durfte der erst 16-jährige US-Amerikaner Giovanni Reyna beginnen.

Und der fand sich direkt im Mittelpunkt des Geschehens: Nachdem Brandt querlegte, kam er ganz frei direkt vor dem Tor an den Ball, schien die Chance aber mit einem kapitalen Stockfehler schon wieder zunichte gemacht zu haben. Doch Reyna stocherte nach, der Ball sprang zu Paco Alcácer – und der Spanier hämmerte ihn aus kurzer Distanz humorlos unter die Latte (3.).

Wenig Energie in der Abwehrarbeit

Es entwickelte sich ein Spiel, in dem beide Mannschaften den Weg nach vorne suchten und bei 33 Grad im Schatten nicht allzu viel Energie in die Abwehrarbeit investierten. Während allerdings den BVB-Profis der finale Pass oft misslang und Chancen deswegen zunächst Mangelware blieben, wurde der FC Liverpool einige Male richtig gefährlich: Der Ex-Schalker Joel Matip köpfte nach einem Eckball hauchzart vorbei (6.). Nach einem Konter legte Alex Oxlade-Chamberlain quer, Ryan Kent rauschte am langen Pfosten heran, doch Marwin Hitz wehrte seinen Schuss ab (10.). Und der Schweizer Torhüter war auch hellwach, als Harry Wilson nach einem langen Pass allein auf ihn zulief, stürzte dem Angreifer entgegen und blockte den Schuss (17.).

Nach 35 Minuten aber war Hitz ohne jede Abwehrchance: Fabinho spielte einen perfekt temperierten Steilpass, Kent ließ durch und Wilson war plötzlich ganz allein vorm Tor und schob eiskalt ein (35.). Danach erst wurde Dortmund wieder gefährlich: Mats Hummels spielte mit dem Außenrist einen langen Ball genau in den Lauf von Mario Götze, der aber aus halbrechter Position zu unplatziert abschloss – Torhüter Simon Mignolet hatte mit seinem Schuss keine Mühe (45.+1).

Komplett durchgewechselt

Zur Halbzeit wechselte Favre fast komplett durch, nur Hummels und Hitz blieben auf dem Platz – und der BVB erhöhte Tempo und Konsequenz: Marius Wolfs Fernschuss konnte Mignolet noch zur Ecke klären (52.). Doch der Torhüter war machtlos, als Thorgan Hazard querlegte und Thomas Delaney vollkommen unbedrängt einschob (53.). Hazard übernahm wie schon beim 3:1-Sieg gegen die Seattle Sounders am Mittwoch die Mittelstürmer-Position – Trainer Lucien Favre sieht in dem belgischen Neuzugang also eine Alternative zu Paco Alcácer, die dank ihres deutlich höheren Tempos eine etwas andere Facette ins Offensivspiel einbringt.

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Die Tore aber machten an diesem Tag andere: Wolf kam auf der rechten Seite an den Ball, seine Hereingabe nahm Jacob Bruun Larsen auf und drosch sie aus kurzer Distanz wuchtig zum 3:1 ins Netz (58.). Das Dortmunder Spiel gefiel nun deutlich besser, die Schwarz-Gelben suchten viel konsequenter und zielstrebiger den Weg nach vorne.

Liverpool aber kam durch einen Elfmeter wieder heran: Mateu Morey rannte Ben Woodburn im Strafraum ungestüm um, Rhian Brewster verwandelte sicher (75.). Dabei blieb es - und Dortmund konnte sich über einen gelungenen Abschluss seiner Marketingreise freuen. Am Samstag geht es zurück nach Deutschland, am Sonntagvormittag soll der BVB wieder in Dortmund landen.

So spielte der BVB:

1. Halbzeit:Hitz – Piszczek, Toprak, Hummels, Guerreiro – Weigl – Sancho, Brandt, Götze, Reyna – Alcácer

2. Halbzeit:Hitz – Morey, Balerdi, Hummels (80. Pherai), Schulz – Witsel, Delaney – Bruun Larsen, Reus, Wolf – Hazard
Tore: 1:0 Alcácer (3.), 1:1 Wilson (35.), 2:1 Delaney (53.), 3:1 Bruun Larsen (58.), 3:2 Brewster (75., Foulelfmeter)