Dortmund. . Beim BVB waren die Ersatzspieler zuletzt deutlich weniger effektiv als noch in der Hinrunde. Auch Trainer Lucien Favre ist ein Faktor dafür.

Die Kunde aus Frankfurt kam am Mittwochnachmittag: 10.000 Euro muss Borussia Dortmund zahlen, weil der gesperrte Kapitän Marco Reus während des Bundesligaspiels bei Werder Bremen (2:2) neben der Ersatzbank Platz nahm, sich also im Innenraum aufhielt – obwohl er das nicht durfte. Reus selbst muss 5000 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung spenden, damit ist das Verfahren eingestellt. Eine Verlängerung der Sperre gibt es also nicht, Reus muss wie gehabt am Samstag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr/Sky) zuschauen, bevor er am letzten Spieltag bei Borussia Mönchengladbach wieder eingreifen darf.

In Bremen hatte der BVB allerdings nicht nur Probleme mit einem Spieler, der neben der Ersatzbank saß, sondern vor allem mit jenen Profis darauf: Nacheinander wechselte Lucien Favre die Offensivspieler Jacob Bruun Larsen, Mahmoud Dahoud und Maximilian Philipp ein. Impulse konnte keiner der drei der Partie noch geben.

17 Jokertore sind Rekord

Auf der Suche nach Gründen, warum es in Dortmund seit der Winterpause nicht mehr so läuft wie davor, landet man auch bei den Impulsen von außen: In der Hinrunde wurden viele Spiele spät gewonnen, weil Einwechselspieler wichtige Tore schossen. 17 Jokertore hat der BVB in der laufenden Bundesliga-Saison bereits erzielt, mehr schaffte noch nie eine Mannschaft. Doch in den zurückliegenden Wochen geht dem BVB die Gefahr von der Bank ab.

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In Teilen ist dies auch dem Trainer anzulasten: Seitdem der BVB nur noch in einem Wettbewerb vertreten ist, setzt Lucien Favre auf eine recht schmale Besetzung, nur bei Verletzungen oder Sperren wird umgestellt. Spieler wie Dahoud, Philipp und Bruun Larsen kommen nur selten über eine längere Spielzeit zum Einsatz, und unter dem fehlenden Spielrhythmus leidet die Form. Andere wie Marcel Schmelzer, Ömer Toprak und die Jungprofis Sergio Gomez und Leonardo Balerdi sind fast komplett außen vor.

Frustration und Abschiedsgedanken

Das führt zu Frustration, auch weil einige Profis überzeugende Erklärungen für ihr Schicksal vermissen. Spieler wie Dahoud und Philipp wollen sich zudem kein weiteres Jahr als Ergänzungsspieler zumuten. Ändert sich ihre Perspektive im Sommer nicht grundsätzlich, steht der Abschied bevor.