Dortmund. Der BVB gewinnt gegen Wolfsburg glücklich mit 2:0 und geht mit Selbstvertrauen ins Topspiel. In München aber muss einiges besser laufen.

Wer solche Spiele gewinnt, wird auch Meister – dieser abgenutzte Satz aus dem Phrasenschatz des deutschen Fußballs war auch am Samstagabend in Dortmund reichlich zu hören, nachdem der 2:0-Sieg der Borussia gegen den VfL Wolfsburg feststand. Richtigerweise müsste es allerdings heißen: Wer noch mehr solcher Spiele zeigt, wird ziemlich wahrscheinlich nicht Meister.

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Denn auch die Dortmunder mussten einräumen, dass der Erfolg gegen starke Wolfsburger ein äußerst glücklicher war. Chancen gab es lange so gut wie keine, die Wolfsburger dagegen waren in der zweiten Halbzeit nicht ungefährlich. Alles in allem wäre ein 0:0 ein gerechtes Ergebnis gewesen.

Ein Zeugnis von Qualität

Aber natürlich muss sich der BVB nun nicht dafür rechtfertigen, dass er dennoch gewonnen hat, wieder einmal durch ein spätes Tor. Wenn das einmal, zweimal passiert, mag es Glück oder Zufall sein. Wenn es, wie in dieser Saison bei den Dortmundern, immer wieder passiert, ist es aber ein Zeugnis von Qualität und vor allem von einer besonderen Mentalität, vom Glauben, ein Spiel jederzeit gewinnen zu können – auch wenn wenig dafür spricht.

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Gegen Wolfsburg war es Paco Alcácer, der seinen Freistoßweniger mit präziser Schusstechnik als mit schierer Willenskraft über die Linie drückte. Dass seine beiden Treffer dieses Mal zum Sieg reichten, war eine weitere gute Nachricht für den BVB an diesem Samstagabend. Im 13. Spiel der Rückrunde war es erst das dritte ohne Gegentor. Weil die Dortmunder etwas Glück hatten, dass Wolfsburg bei den wenigen gefährlichen Szenen die Konsequenz fehlte. Weil aber auch Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou ihre Aufgabe weitgehend souverän erledigten, weil sie körperliche Robustheit mit geschicktem Stellungsspiel und klugem Spielaufbau kombinierten. Es war Zagadou, der mit einem Dribbling und einem präzisen Pass auf Alcácer die Szene einleitete, die zum entscheidenden Freistoß führte.

Der daraus resultierende späte Sieg dürfte den Dortmundern einen gehörigen Schub an Selbstvertrauen geben. Aber sie wissen auch: In München werden sie mindestens eine Schippe drauflegen müssen.