Dortmund. Jadon Sancho sorgt beim BVB für mächtig Aufsehen und zieht das Interesse vieler Klubs auf sich. Die müssen sich nicht melden, sagt Michael Zorc.
Jadon Sancho hat es schon früh kommen sehen: "Das wird ein großes Spiel für mich", sagte der Angreifer von Borussia Dortmund schon im Wintertrainingslager in Marbella über das nun anstehende Champions-League-Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur (Mittwoch, 21 Uhr/DAZN). Es geht gegen den Tabellendritten der Premier League, und das ist natürlich eine ganz besondere Angelegenheit für den 18-jährigen Engländer Jadon Sancho.
Es ist eine Heimkehr für den jungen Mann, der in einem der eher rauen Stadtteile Londons aufwuchs, der das Fußballspielen auf der Straße lernte, der es bis ins Nachwuchsproramm des Meisters Manchester City schaffte – und der mit 17 Jahren die Heimat verließ, den großen Schritt ins fremde Dortmund wagte, weil er sich hier mehr Spielzeiten und eine bessere Entwicklung versprach.
BVB-Profi Sancho gehört zu den aufregendsten Angreifern der Liga
Der Plan ist aufgegangen, Sancho gehört längst zu den besten und aufregendsten Angreifern, die die Bundesliga zu bieten hat. Im englischen Nationalteam hat er auch schon gespielt – und jetzt, da es gegen Tottenham geht, werden natürlich alle Augen auf ihn gerichtet sein. Wobei: Sie sind es längst. "In den vergangenen Wochen waren 30 englische Journalisten hier vor Ort", berichtet Michael Zorc im Gespräch mit dieser Redaktion. "Sogar die New York Times war da."
Reichlich viel Rummel für einen 18-Jährigen, der sich zudem selbst gehörigen Druck auferlegt: "Ich will den Leuten in England zeigen, was ich draufhabe", kündigt er an. Ist das nicht alles ein bisschen viel für einen jungen Mann? "Der Junge kann das gut ab, der geht gut damit um", meint Zorc.
BVB-Sportdirektor Zorc: "Das war außergewöhnlich gut"
Zuletzt in der Bundesliga war zumindest von Verkrampfung nichts zu spüren – im Gegenteil. Zum 3:3 (2:0)-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim trug der Angreifer ein Tor bei, leitete ein weiteres ein und war mit seinen irrwitzigen Dribblings ein ständiger Unruheherd nahe des gegnerischen Strafraums. "Gegen Hoffenheim war er sensationell", urteilt Zorc. "Er war mehr oder weniger an jeder gefährlichen Situation beteiligt. Das war außergewöhnlich gut."
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Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass die englischen Klubs schon bald mit den ganz großen Geldscheinen winken, um so einen Spieler zurück auf die Insel zu holen – erst recht, wenn er nun auch gegen Tottenham überzeugt. 64 Millionen war es dem FC Chelsea wert, sich die Dienste von Christian Pulisic zu sichern – da dürfte es für Sancho, der den US-Amerikaner längst auf die Bank verdrängt hat, vermutlich noch einiges mehr sein. Zorc aber macht im Gespräch mit dieser Redaktion kurz und bündig klar, dass sich sämtliche Interessenten den Anruf sparen können: "Der geht nicht im Sommer. Das ist ganz einfach."