Dortmund. Borussia Dortmund hat im Winter fünf Spieler auf Leihbasis abgegeben. Shinji Kagawa gelang ein Traumdebüt, die meisten sind schon Stammkräfte.

Fünf Spieler hatte Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund in der Hinrunde in seinem Kader, die keine großen Chancen mehr auf Einsätze besaßen. Sportdirektor Michael Zorc hat es geschafft, in der Winterpause alle fünf für die Rückrunde zu verleihen. Inzwischen haben alle ihr Debüt für ihren jeweiligen neuen Verein gegeben. Wir schauen nach, wie es bei den BVB-Leihgaben läuft.

Shinji Kagawa (29, Besiktas Istanbul)

BVB-Publikumsliebling Shinji Kagawa, der in der Hinrunde nur zu vier Pflichtspiel-Einsätze gekommen war, hat sich auch bei den Fans in der Türkei im Eiltempo beliebt gemacht. Beim 6:2-Auswärtssieg von Besiktas bei Antalyaspor kam Kagawa in der 81. Minute ins Spiel und erzielte innerhalb von drei Minuten einen Doppelpack. Auch beim 2:0-Erfolg gegen Bursaspor war der Japaner zunächst Joker, durfte aber immerhin schon 24 Minuten spielen. Der erste Einsatz von Beginn an dürfte schon bald folgen.

Sebastian Rode (28, Eintracht Frankfurt)

In Dortmund war Sebastian Rode in der Hinrunde komplett außen vor, bei Eintracht Frankfurt ist er sofort zum Stammspieler aufgestiegen. In allen vier Bundesliga-Spielen nach der Winterpause kam er von Beginn an zum Einsatz und erhielt viel Lob vom Trainer und von seinen neuen Kollegen. Bei der Eintracht, wo Rode schon von 2010 bis 2014 gespielt hatte, scheint er endlich wieder sein Glück zu finden. Es ist ihm zu wünschen, dass er von Verletzungen verschont bleibt, denn diese hatten ihn in seiner BVB-Zeit immer wieder zurückgeworfen.

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Jeremy Toljan (24, Celtic Glasgow)

Der Außenverteidiger, der in der Hinrunde nur bei zwei Pflichtspielen im BVB-Kader stand, ohne eingesetzt zu werden, profitierte beim schottischen Serienmeister von der Verletzung eines Konkurrenten. Der Schwede Mikael Lustig musste beim 2:0-Sieg gegen St. Johnstone zur Pause ausgewechselt werden. Toljan kam in die Partie - und behauptete seinen Platz rechts hinten. Die beiden folgenden Spiele durfte Toljan über die komplette Distanz bestreiten, gegen Hibernian FC bereitete er sogar ein Tor vor.

Alexander Isak (19, Willem II)

Auch der junge Angreifer blieb beim BVB in dieser Saison ohne Pflichtspieleinsatz für die Profis. In der niederländischen Eredivisie kam er im ersten Spiel noch als Einwechselspieler für den Ex-Bochumer Vangelis Pavlidis in die Partie, danach stand er zweimal über 90 Minuten auf dem Platz. An einem Tor war Isak für Willem II dabei noch nicht beteiligt. In Holland ist er nun übrigens Teamkollege des ehemaligen Schalke-Torwarts Timon Wellenreuther.

Dzenis Burnic (20, Dynamo Dresden)

Als Letzter des Leih-Quintetts gab am Montagabend Dzenis Burnic sein Debüt. Im Auswärtsspiel von Dynamo Dresden beim Hamburger SV stand der 20-Jährige in der Startelf. Der flexibel einsetzbare Defensivspieler lief links in der Dresdener Fünferkette auf und blieb insgesamt unauffällig. Am entscheidenden Gegentor bei der 0:1-Niederlage war er unbeteiligt. Die Chancen auf weitere Einsätze von Beginn an sind hoch.

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Seit Sommer verliehen: Andre Schürrle (27, FC Fulham) und Felix Passlack (20, Norwich City)

Kagawa, Rode, Toljan, Isak und Burnic sind nicht die einzigen Spieler, die Dortmund aktuell an andere Vereine verliehen hat. Schon im vergangenen Sommer ließ der BVB Andre Schürrle und Felix Passlack nach England ziehen. Schürrle kam für den FC Fulham 22 mal in der Premier League zum Einsatz und erzielte sechs Tore. Eine Bilanz, die für den Flügelspieler persönlich zufriedenstellend ist. Insgesamt kamen aber nicht viele Punkte dabei herum und so steht Fulham bereits mit acht Zählern Rückstand auf das rettende Ufer auf einem Abstiegsplatz. Sollte der Verein absteigen, würde das auf zwei Jahre angelegte Leihgeschäft vorzeitig enden. Das verriet Schürrle kürzlich in einem Interview.

Felix Passlack schließlich dürfte von allen Leihspielern des BVB am unzufriedensten mit seiner Situation sein. Nachdem der Rechtsverteidiger im Vorjahr auf seiner Leihstation in Hoffenheim nicht mehr gefragt war, kam er in dieser Saison auch in der zweiten englischen Liga bei Norwich City kaum zum Zug. Fünf Pokalspiele durfte er absolvieren, in der Liga schafft er es meistens nicht einmal in den Kader. Diese Leihe war bisher für alle Beteiligten ein Reinfall.