Dortmund. BVB-Trainer Favre fehlte gegen Hoffenheim erkrankt, Terzic vertrat ihn – und erklärte, wie der Chef doch Einfluss aufs Spielgeschehen nahm.

Edin Terzic gab sich als Anhänger altbewährter Methoden. Der Co-Trainer von Borussia Dortmund saß auf einem Podium im Dortmunder Stadion und sollte den Journalisten erklären, wie es hatte passieren können, dass aus einer 3:0-Führung gegen die TSG Hoffenheim noch ein 3:3 geworden war.

Normalerweise gehören derlei Auftritte zum Aufgabenbereich des Cheftrainers Lucien Favre. Aber den schon seit Wochen kränkelnden 61-Jährigen hatte ein grippaler Infekt nun endgültig niedergestreckt. Der Schweizer hielt noch die Ansprache im Mannschaftshotel, stieg dann aber nicht mehr in den Mannschaftsbus, um ins Stadion zu fahren.

Terzic macht es altmodisch

Stattdessen leiteten Terzic und der zweite Co-Trainer Manfred Stefes die Spieler an – allerdings in ständigem Austausch mit Favre. „Wir haben das ganz altmodisch gemacht, per Telefon“, erklärte Terzic. „Nichts mit Whatsapp oder Twitter.“

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Als die Hoffenheimer Aufstellung bekannt wurde, gab es den ersten telefonischen Austausch, in der Halbzeitpause wurde ebenfalls telefoniert – und auch ansonsten blieb man in Verbindung: „Mittlerweile ist es ja auch erlaubt, dass man während des Spiels per Headset mit einer Person auf der Tribüne verbunden ist“, erklärte Terzic. „Diese Person hatte dann telefonischen Kontakt mit Lucien. Wir haben also während des Spiels ständig Ideen ausgetauscht, wie wir es immer machen – nur dass wir uns dieses Mal nicht gesehen haben.“

Lob für Jadon Sancho

Zunächst funktionierten die Ideen glänzend, bis zur 75. Minute führte der BVB 3:0. „Wir haben oft sehr gut verlagert und Jadon ins Spiel gebracht, der ein herausragendes Spiel gemacht hat“, lobte Terzic. Dann aber folgte die Pause und der zweite Durchgang. „Aus der zweiten Halbzeit sind wir dann nicht so gekommen, wie wir uns das vorgestellt haben“, haderte der 36-jährige Co-Trainer. „Wir wussten, dass Hoffenheim in der zweiten Halbzeit sehr stark ist, besonders in den ersten 15 Minuten, haben darauf hingewiesen.“

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Doch die Mannschaft wusste mit dem plötzlichen Druck der Gäste nicht so recht umzugehen. „Wir hatten zu viele einfache und unnötige Ballverluste in Strafraumnähe, dadurch ist der Gegner wieder ins Spiel gekommen“, resümierte Terzic. „Das ist sehr bitter, wenn man bis zur 75. Minute vorne liegt und dann noch drei Tore schlucken muss.“​