Dortmund. Borussia Dortmund verliert im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Werder Bremen. Alcacer und Philipp versagen im Elfmeterschießen die Nerven.
Eric Oelschlägel stand verloren im eigenen Strafraum. Gerade hatte der Torhüter von Borussia Dortmund den entscheidenden Elfmeter von Max Kruse passieren lassen und musste nun verdauen, dass sich die Bremer über einen 7:5 (3:3, 1:1, 1:1)-Sieg nach Elfmeterschießen in einem packenden DFB-Pokal-Achtelfinale vor 81.365 Zuschauern freuten.
Oelschlägel, eigentlich dritter Torhüter, hatte nur deswegen gespielt, weil ein Infekt Roman Bürki und Marwin Hitz niedergestreckt hatte. Zudem fehlten Jadon Sancho, Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer.
Unglückliches Debüt von Torwart Oelschlägel
Das Profidebüt des Torhüters verlief denkbar unglücklich, als erste Amtshandlung musste er den Ball gleich aus dem Tor holen – wofür der 23-Jährige aber nichts konnte. Vielmehr hatten seine Kollegen kollektiv gepennt, als Max Kruse einen Freistoß halbhoch in den Strafraum trat und Milot Rashica dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gab (5.).
Der frühe Rückstand verkomplizierte die ohnehin schon schwierige Ausgangslage noch einmal: Die Bremer konnten sich nun weit zurückziehen und den eigenen Strafraum mit einer Fünferkette abriegeln – umsichtig organisiert vom Ex-Dortmunder Nuri Sahin, der den zentralen Part übernahm. Und Dortmund ließ Tempo und Ideen vermissen. So blieb es lange bei einer einzigen Dortmunder Großchance: Mario Götze streichelte eine Hereingabe von Christian Pulisic mit der Hacke hauchzart am Tor vorbei (15.).
Als sich alles schon auf die Halbzeitpause einstellte, ertönte auf der anderen Seite in der Nachspielzeit noch einmal ein Freistoßpfiff. Zentral vor dem Tor, direkt an der Strafraumkante – eigentlich schon zu nah für einen direkt verwandelten Freistoß. Marco Reus war’s egal, der Kapitän zirkelte den Ball präzise in den Winkel – das 1:1, das viele aufatmen ließ.
Reus mit Muskelproblemen ausgewechselt
Fürs Durchatmen war es allerdings noch zu früh, auch weil Reus zur Halbzeit mit Oberschenkelproblemen in der Kabine blieb – für ihn kam Paco Alcácer. Und weil Werder diesen Kruse hat, dessen Schuss von der Strafraumgrenze Oelschlägel nur mit Mühe um den Pfosten lenkte (54.).
Es sollte lange der einzige dramaturgische Höhepunkt bleiben. Bis es tatsächlich Oelschlägel war, der seine Mannschaft in die Verlängerung rettete, als er Kruses von Julian Weigl abgefälschten Freistoß spektakulär über die Latte beförderte (89.). Und als bereits die Nachspielzeit angebrochen war, köpfte Thomas Delaney den Ball noch einmal an die Latte des Bremer Tors.
BVB führt in der Verlängerung zwei Mal
Verlängerung – und die Dortmunder schlugen noch einmal zu: Pulisic startete durch, spielte einen Doppelpass mit Alcácer und tunnelte Werder Torwart Jiri Pavlenka zur 2:1-Führung (102.). Doch die war nicht von langer Dauer: Der eingewechselte Claudio Pizarro nahm eine abgefälschte Hereingabe mit ganz viel Gefühl an und traf aus spitzem Winkel – Oelschlägel sah nicht glücklich aus (108.). Dann kam der eingewechselte Philipp, dribbelte in den Strafraum und legte ab auf Hakimi, der nur noch einschieben musste (113.). Der Schlusspunkt aber war auch das nicht, weil Oelschlägel Martin Harniks Kopfball nicht mehr entscheidend abwehren konnte (119.) – 3:3 und Elfmeterschießen!
Und in Alcácer und Philipp scheiterten gleich die beiden ersten Dortmunder Schützen an Pavlenka. Da nutzte es auch nichts, dass Axel Witsel und Julian Weigl trafen, denn für Bremen verwandelten alle Schützen: Pizarro, Maximilian Eggestein, Davy Klaassen und Kruse.