Essen. Mario Götze hat in einem Interview über seine Situation beim BVB gesprochen und erklärt, warum er trotz Schwierigkeiten geblieben ist.

Mario Götze hat sich bei Borussia Dortmund zurückgekämpft. Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler, der zu Beginn der Saison unter Trainer Lucien Favre nur eine untergeordnete Rolle spielte, ist mitterweile fester Bestandteil der BVB-Erfolgsgeschichte. Bei seinem Saison-Debüt traf er gegen den FC Augsburg, zuletzt bereitete er im Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach zwei Tore vor. Im Interview mit Welt am Sonntag spricht der gebürtige Memminger über seinen schwierigen Saisonstart und darüber, warum er trotzdem in Dortmund geblieben ist.

„Der Beginn der Saison war schon sehr bitter, das muss ich zugeben. Seit ich 18 war, hatte ich, wenn ich nicht verletzt war, immer im Kader gestanden. Aber ich bin davon überzeugt, dass auch diese neue Erfahrung mich im Endeffekt gestärkt hat“, erklärt Götze gegenüber WamS. Dennoch habe er sich mit dem Thema Vereinswechsel nie intensiv beschäftigt: „Nein. Ich bin kein Spieler, der so schnell sagt: ‚Ich haue hier ab!’ Ich bin Mannschaftssportler, denke zunächst einmal an das Team und mache keinen Stunk!“

BVB-Profi Götze kann mit deutlicher Kritik besser umgehen

Dass ihn Trainer Favre zu Saisonbeginn nicht berücksichtigte und er vom vierten bis zum sechsten Spieltag nicht im Kader stand, sei jedoch eine neue Situation für ihn gewesen. „Das ist ja nur menschlich. Aber es gibt für mich nur einen Weg – weiter an mir zu arbeiten, weiter mein Bestes zu geben“, betont Götze.

In dieser Phase musste sich der Weltmeister von 2014 teils deutliche Kritik an seinem Leistungsvermögen gefallen lassen. Dabei habe ihn geholfen, dass er schon einige Jahre Erfahrung im Fußball sammeln konnte: „Man darf das alles nicht zu sehr an sich heranlassen. Früher hat mich vieles geärgert, was über mich berichtet wurde. Mittlerweile gelingt es mir, eine gewisse Distanz zu wahren.“ Götze weiß: „Hast du Erfolg, ist alles gut – hast du keinen, ist alles schlecht. Es gibt in unserer Gesellschaft heute oft nur Schwarz und Weiß, Schattierungen dazwischen haben kaum noch Relevanz.“

Damit geht auch einher, dass der Mittelfeldspieler aufgrund seiner Leistungssteigerung wieder als Kandidat für die Nationalelf gehandelt wird. Götze gibt zu, dass er mit Bundestrainer Joachim Löw „immer mal wieder“ Kontakt hat. „Ob es dann irgendwann zu einer Rückkehr von mir kommen wird, wird sich zeigen. Ich bin da sehr entspannt.“ (dh)