Essen. Der BVB kassiert für Christian Pulisic 64 Millionen Euro. Dabei zählt der US-Nationalspieler gar nicht mehr zur Startelf. Ein Kommentar.
Für Christian Pulisic und für Borussia Dortmund startet das Jahr 2019 mit einer lukrativen Gewinner-Situation. Der US-Nationalspieler hat sein Ziel im Alter von 20 Jahren erreicht, bei einem Topklub in der Premier League unter Vertrag zu stehen. Und der BVB kassiert stattliche 64 Millionen Euro für einen Spieler, der in dieser Saison nicht mehr zur Startelf zählt. Alles richtig gemacht?
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Aus Sicht der Dortmunder Führungsriege ein klares Ja. Mit dem Engländer Jadon Sancho steht ein Rechtsaußen zur Verfügung, der Pulisic sportlich den Rang abgelaufen hat. Der trickreiche und pfeilschnelle 18-jährige Londoner, im Sommer 2017 aus dem Nachwuchs von Manchester City gefischt, ist noch besser unterwegs als Pulisic. Dem schmeckt die Reservistenrolle natürlich nicht. Auch die Aussicht darauf, sich in Dortmund möglicherweise nicht mehr nach vorn zu entwickeln mangels Spielpraxis, dürfte den Wechsel auf die Britische Insel befeuert haben.
Noch-BVB-Profi Pulisic muss in Chelsea eine Schüppe drauflegen
Doch wie weit kommt Pulisic bei einem Klub wie dem FC Chelsea, der nun nicht gerade dafür bekannt ist, jungen Fußballern eine Chance zu geben – sondern für den Inbegriff des Ausleihgeschäfts steht? Auf dem Papier mag die Möglichkeit gegeben sein, als Rechtsaußen eine Rolle zu spielen. Es gibt nur zwei echte Positionskonkurrenten im Aufgebot der Blues: Der Vertrag des Spaniers Pedro läuft im nächsten Jahr aus, der Nigerianer Victor Moses kommt bisher bei nur zwei Einsätzen kaum zum Zug.
Doch das heißt alles wenig, wenn Trainer Maurizio Sarri in der Offensive auf etablierte Spieler setzt. Auf den Belgier Eden Hazard beispielsweise, auf den Brasilianer Willian, auf den Ivorer N’Golo Kanté, den Franzosen Olivier Giroud oder den Spanier Alvaro Morata. Allesamt Namen mit Strahlkraft. Auf dem Platz und auch daneben. Der dribbelstarke, schnelle und enorm ehrgeizige Pulisic wird in allen Bereichen eine Schüppe drauflegen müssen, um bei Chelsea sein Glück zu finden.