Dortmund. Die BVB-Profis verabschieden sich in den Urlaub. Sebastian Rode wechselt wohl nach Frankfurt - auch weitere Spieler stehen vor dem Absprung.
Am Wochenende waren die meisten Bundesliga-Profis von Borussia Dortmund schon aufgebrochen in den Urlaub. Mario Götze etwa, zweimaliger Vorlagengeber beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, flog nach Dubai, Paco Alcácer in seine Heimatstadt Valencia. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke freute sich auf besinnliche Weihnachten, wobei das für den BVB-Boss vor allem bedeutet: viel Fußball gucken. „Mich hat besonders gefreut, dass jetzt nicht nur die Engländer, sondern auch die Italiener durchspielen, da kann ich noch drei Spiele mehr gucken“, sagte er lachend. „Aber natürlich will ich auch ein bisschen runterkommen, das war schon ein anstrengendes Jahr.“
Rode verlässt wohl den BVB - Leihgeschäft bis Saisonende
Für Sportdirektor Michael Zorc bleibt auch in der kurzen Winterpause genug zu tun, am Sonntag bahnte sich der erste Transfer an: Sebastian Rode, der auch wegen vieler Verletzungen nie wirklich in Dortmund ankam, steht vor der Rückkehr zu Eintracht Frankfurt – zunächst könnte es ein Leihgeschäft bis Saisonende werden. „Bei einem positiven Transferabschluss würde Rode mit der Mannschaft am 4. Januar ins Trainingslager nach Florida reisen“, gab Eintracht Frankfurt am Sonntag bekannt.
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Auch anderen wie Shinji Kagawa, Dzenis Burnic und Jeremy Toljan, die wenig bis gar nicht spielten, würde der BVB keine allzu großen Steine in den Weg legen. „Vielleicht wird es die eine oder andere Veränderung geben“, sagte Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit dieser Zeitung. Beim umworbenen Christian Pulisic aber legte er sich fest: „Ich habe immer gesagt, dass wir mit Christian bis zum Saisonende fest planen.“
Der US-Amerikaner wird gebraucht, auch wenn er derzeit nicht erste Wahl auf den Außenpositionen ist. Dort untermauerte am Freitagabend gegen Gladbach der 18-jährige Jadon Sancho, dass er unverzichtbar ist: Das 1:0 schoss er selbst, indem er erst Oscar Wendt schwindlig spielte und dann aus spitzem Winkel traf (42.), das 2:1 durch Marco Reus leitete er mit seinem Pass auf den Vorlagengeber Götze ein (54.).
Und doch war es vor allem ein Sieg des Kollektivs. Gegen den zweitbesten Angriff der Liga ließen die Dortmunder nur eine Chance zu, als sich Christoph Kramer den Ball nach einer Flanke von Denis Zakaria selbst auf die Hand köpfte und dann ins Tor schoss (45.+1).
BVB beherrschte Gladbach-Spiel mit Geduld und Cleverness
Die Geduld und Cleverness, mit der der BVB das Spiel beherrschte, zeigte, wie sehr sich dieses früher etwas stürmisch-naive Team unter dem neuen Trainer Lucien Favre weiterentwickelt hat. „Lucien hat es geschafft, der Mannschaft eine gesunde Bilanz aus Spektakel in der Offensive und der nötigen Absicherung zu verleihen“, lobt Zorc.
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Auch deswegen ist der BVB Herbstmeister mit 42 Zählern – mehr hatte man nur in der Meistersaison 2010/11. Mit der Verlängerung des bis 2020 laufenden Trainervertrags hat es Zorc dennoch nicht allzu eilig: „Wir haben gerade einmal ein Viertel der aktuellen Vertragslaufzeit absolviert“, sagt er.
Erst einmal haben beide genug damit zu tun, die Mannschaft weiterzuentwickeln – zunächst ohne Top-Torjäger Alcácer. Der erlitt gegen Gladbach wohl einen Muskelfaserriss und wird voraussichtlich einen großen Teil der Rückrundenvorbereitung verpassen.