Dortmund. Am Samstag feiert Manuel Akanji auf Schalke seine persönliche Revierderby-Premiere. So will der Schweizer Verteidiger den Gegner knacken.

19 Punkte Vorsprung vor dem Rivalen, Tabellenführer in der Fußball-Bundesliga: Die Welt von Borussia Dortmund scheint vor dem Revier-Derby beim FC Schalke 04 am Samstag derzeit vollkommen heile zu sein. Dabei hat auch der BVB viel gutzumachen in diesem Duell. Denn: Er gewann keines der vergangenen fünf Derbys. Letzter Sieg: November 2015 (3:2). Und selbst Unentschieden fühlten sich bisweilen wie Niederlagen an. Beispiel: das 4:4 nach 4:0-Führung vor einem Jahr. „Normalerweise erinnere ich mich als erstes an die positiven Erlebnisse“, sagt Sportdirektor Michael Zorc, „aber seit dem letzten Jahr ist das ein bisschen in den Schatten gestellt worden. Das 4:4 ist leider noch sehr präsent.“ Das Rückspiel endete 0:2.

Nicht nur Zorc sähe gern, wenn das Derby wieder mehr Grund zum Feiern böte. „Wir wissen, dass wir es letztes Jahr nicht gut gemacht haben. Es ist eine neue Saison und wir wollen eine Reaktion zeigen“, sagt Abwehrchef Manuel Akanji. Der BVB gilt als ungeschlagener Tabellenführer als Favorit, aber damit kann Akanji, rechtzeitig wieder einsatzbereit nach seiner Kapselzerrung im Knie, wenig anfangen. „Jedes Spiel beginnt beim Stand von null zu null. Im Pokal waren wir auch zweimal Favorit, aber es ging zweimal in die Verlängerung. Es ist nicht immer so einfach“, erinnert der Schweizer an die beiden Partien gegen Greuther Fürth und Union Berlin, die erst in letzter Sekunde gewonnen werden konnten.

"Auch dafür müssen wir eine Lösung finden"

Überhaupt tat sich der BVB öfter schon schwer gegen besonders defensiv agierende Gegner. Ob Schalke sich das zunutze machen wird? „Das hatten wir in den letzten Wochen ein paar Mal, dass die Gegner sehr defensiv gegen uns spielen. Aber auch dafür müssen wir eine Lösung finden“, sagt Akanji, der seine persönliche Derby-Premiere feiern wird. „Sie können defensiv spielen oder den Gegner mit Pressing überraschen. Es ist schwer etwas zu erwarten“, sagt der Innenverteidiger.

Wobei, so schwer ist es auch nicht. Zumindest als Fan. Am Montagabend trafen sich die Spieler mit Fanklubvertretern. „Sie haben gesagt, dass wir gewinnen sollen, egal wie.“