Dortmund. Für viele Trainer im Revier war das erste Revierderby eine besondere Erfahrung. Diese macht jetzt auch Lucien Favre mit dem BVB. Ein Kommentar.

Erste Male sind immer etwas, das sich in die Erinnerungen einbrennt. Besonders wenn sie so erinnerungswürdig sind. Das erste Revierderby von Jürgen Klopp war das 3:3 nach 0:3-Rückstand. Es fehlte nicht viel und er wäre auf Knien über den Rasen gerutscht. Das erste Revier-Derby von Domenico Tedesco war das 4:4 nach 0:4-Rückstand. Er kniete zur Halbzeit vor seiner aussichtslos zurückliegenden Mannschaft und feierte die Tore hoch emotional.

Für Lucien Favre steht nun am Samstag das erste Derby dieser Art an. Und ein klein bisschen tut man sich auf den ersten Blick schwer, sich diesen Mann inmitten dieses tosenden, brodelnden, manchmal unbeherrschbaren Spektakels aus Gelb und Königsblau vorzustellen. Emotionale Ausbrüche des Schweizers sind eine Rarität.

Daraus allerdings einen Nachteil für den BVB zu konstruieren, wäre grundverkehrt. Favre mag nicht der klassische Heißmacher oder Lautsprecher sein. Aber Favre hat andere Waffen. Das zeigt seine Bilanz aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach: Sechsmal hatte er es mit dem rheinischen Rivalen 1. FC Köln zu tun. Bilanz: vier Siege, eine Niederlage. Die Premiere? Ein 5:1. Abwarten, wie erinnerungswürdig der Samstag auf Schalke für ihn wird.