Dortmund. Die Champions-League-Partie gegen Brügge war eine zähe Veranstaltung. Der BVB-Sturm hatte Mühe, die Lücke zu finden. Die Einzelkritik.
Roman Bürki (3): Gegen extrem tief stehende Gäste gab der Schweizer den klassischen Libero. Über lange Strecken des Spiels stand er mehr als 30 Meter vor dem eigenen Tor, um das BVB-Spiel schnell zu machen und lange Bälle zu verteidigen. Seine Hände kamen kaum zum Einsatz. Hatte dann aber Glück, dass der Schuss von Bonaventure knapp an seinem Tor vorbeiflog (74.).
Lukasz Piszczek (4-): Es war das 45. Spiel des Polen für den BVB in der Königsklasse. Damit hat er sich zum Dortmunder Rekordhalter in diesem Wettbewerb aufgeschwungen. Viel mehr als diese Marke wird von diesem Spiel nicht in Erinnerung bleiben. Der Matchwinner aus dem Mainz-Spiel machte ein unauffälliges Spiel und konnte sich bei seinen wenigen Vorstößen nicht durchsetzen.
Dan-Axel Zagadou (4): Der junge Franzose leistete sich den einen oder anderen Konzentrationsfehler, der von den harmlosen Gästen jedoch nicht bestraft wurde. Hinten ansonsten nie ernsthaft gefordert. Sein energischer Kopfball leitete die Mega-Chance von Reus ein (32.).
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Manuel Akanji (3): Machte in der Abwehrkette des BVB den souveränsten Eindruck. Leitete mit einem langen Ball die erste BVB-Chance ein. Gewann über 80 Prozent seiner Duelle.
Abdou Diallo (4): Da Youngster Achraf Hakimi eine Pause von Lucien Favre erhielt, musste der gelernte Innenverteidiger auf der linken Abwehrseite ran. Im Spiel nach vorne merkte man ihm an, dass seine Stärken auf der anderen Seite des Spielfeldes liegen. Gelungen war immerhin seine Hereingabe auf Guerreiro, die der Portugiese nicht verwerten konnte (42.). Musste nach 80 Minuten in die Kabine.
Axel Witsel (4): Wie schon im Hinspiel wurde der in Lüttich geborene belgische Nationalspieler von den Brügge-Fans gnadenlos ausgepfiffen. Seine Konzentration litt darunter nicht. 98 Prozent seiner Pässe kamen an. Er konnte dem Spiel jedoch nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken. Musste dann auch noch kurz vor Schluss verletzungsbedingt raus.
Mahmoud Dahoud (4): Der ehemalige Gladbacher versuchte immer wieder das Spielen mit seinen scharfen diagonalen Pässen schnell zu machen, was ihm nicht häufig gelang. Vor allem nach der Pause war zu wenig von ihm zu sehen.
Raphael Guerreiro (5): Der Portugiese sollte auf dem linken Flügel für Schwung und Gefahr sorgen, dies gelang ihm bis zu seiner Auswechslung in der 75. Minute jedoch viel zu selten. Gewann nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe. Eine schwache Leistung.
Marco Reus (3-): Die vermeintlich Leichten hat der Kapitän auch schon gegen die Bayern vergeben. Dieser Trend setzte sich gegen Brügge fort. In der 32. Minute lief Reus alleine auf Horvath zu und traf nicht einmal das Tor. Zu wenig für einen Mann seiner Klasse. Dennoch: Wenn es beim BVB mal gefährlich wurde, dann über ihn. Vorbildlich war zudem sein Einsatz in der Defensive. So unterband er einen der wenigen Brügge-Konter per Grätsche (71.).
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Christian Pulisic (4-): Der junge Amerikaner war einer der wenigen Aktivposten in der ersten Halbzeit. Nach zehn Minuten vergab er die erste Großchance des Spiels, als er aus kurzer Distanz an Brügge-Torwart Ethan Horvath scheiterte. Sehenswert war sein Dribbling, als er sich auf der Grundlinie gegen drei Gegenspieler durchsetzte (33.). Nach der Pause aber ohne Durchschlagskraft. Insgesamt enttäuschend für einen Mann mit seinen Fähigkeiten.
Paco Alcácer (5): Der spanische Super-Joker durfte dieses Mal von Beginn an ran, konnte dies aber nicht mit einer guten Leistung rechtfertigen. Alcácer gewannhat kurz vor Schluss seinen ersten Zweikampf gewonnen und blieb blass.
Jadon Sancho (ab 74.): Auch der Engländer konnte keine Akzente mehr setzen. Eine Minute nach seiner Einwechslung unterlief ihm ein schlimmer Fehlpass, der ohne Folgen blieb.
Achraf Hakimi (ab 80.): Sollte in der Schlussphase noch einmal Druck über die linke Seite machen, ohne nennenswerte Aktion.
Thomas Delaney (ab 89.): Kam in den letzten Minuten für den angeschlagenen Witsel.