Gelsenkirchen. Gegen die Niederlande spielte Marco Reus eine knappe halbe Stunde für Deutschland. Beim BVB kann er am Wochenende wohl in der Startelf stehen.
Selbst für Fußball-Profis von Borussia Dortmund kann ein Spiel in Gelsenkirchen eine hübsche Sache sein. Zum Beispiel deshalb, weil die geografische Nähe eine kurze und bequeme Rückfahrt in die Heimat erlaubt. Mit diesem Gefühl endete die letzte Länderspielabfolge für Marco Reus, den Kapitän der Borussia. Und noch besser für den BVB: gesundheitliche Beeinträchtigungen hatte er ebenfalls nicht zu beklagen. Reus meldet sich fit zurück beim Tabellenführer der Bundesliga.
Auch interessant
Im letzten Länderspiel des Jahres in der Nations League gegen die Niederlande (2:2) war Reus nur zu einem etwa halbstündigen Einsatz gekommen, weil er in den Tagen zuvor an einer Mittelfußprellung gelitten hatte. "Es ist alles gut", beruhigte Reus nach dem Spiel die schwarz-gelbe Fan-Seele: "Ich hatte nicht so oft trainieren können, habe am Sonntag erst die erste komplette Einheit mitgemacht. Deshalb haben wir entschieden, dass ich zunächst auf der Bank sitze."
Von dort aus sah er, wie das Offensiv-Trio Serge Gnabry, Timo Werner und Leroy Sané Werbung in eigener Sache machte. "Wir haben echt gut gespielt und hatten gute Kombinationen dabei", lobte Reus die Kollegen. Er selbst bereitete zwei Chancen vor für Sané und Thilo Kehrer, die aber nicht zur Entscheidung führten: "Wir hatten große Chancen und müssen das 3:0 machen", haderte er. Doch Deutschland verpasste dies und gab den Sieg in den letzten Minuten noch aus der Hand. "Das hat zum Jahr gepasst, dass wir das Ergebnis nicht über die Zeit bekommen." Jenes Jahr, das mit sechs Niederlagen und dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland als das wohl schlechteste der Historie eingehen wird.
Marco Reus: "Wir sind immer noch Deutschland"
Nun braucht die deutsche Mannschaft am Dienstagabend die Schützenhilfe Portugals, um ihren Status als eine der besten zehn Nationen zu behalten und bei der Auslosung für die EM-Qualifikationsgruppen im Dezember gesetzt zu sein. Das Team von Cristiano Ronaldo muss dazu gegen Polen gewinnen. "Wir sind selber schuld, dass wir in diesem Schlamassel stecken. Wir nehmen es wie es kommt", sagt Reus und versucht sich an so etwas wie Zuversicht: "Wir sind immer noch Deutschland."
Vorerst aber ist Reus wieder Teil des BVB. Der spielt am Samstag beim 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr) – und will seinen Vorsprung in der Tabelle verteidigen.
