Dortmund. Marco Reus traf doppelt beim 3:2 gegen den FC Bayern. Auch Paco Alcácer überzeugte mit seinem Siegtor. Die BVB-Profis in der Einzelkritik.
Marwin Hitz: Kurzfristig war er für seinen verletzten Schweizer Landsmann Bürki zwischen die Pfosten gerückt – und hatte eigentlich kaum etwas zu tun. Gegen einen Schuss von Ribéry musste er in der 33. Minute zugreifen. Bei den Gegentoren war er machtlos und leistete sich auch keine größeren Verfehlungen mit dem Ball am Fuß. Note: 3
Lukasz Piszczek: Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Zu Ribéry suchte der Dortmunder Rechtsverteidiger gern und viel Körperkontakt. Doch der Franzose entzog sich dem Kuschelkurs durch schnelle Haken und Dribblings, die Piszczek zumindest in der ersten Halbzeit oft überforderten. Machte dies aber mit einer besseren zweiten Halbzeit und mit der Flanke zum 2:2 wieder gut (67.). Note: 3
Manuel Akanji: Nach seinem schwachen Spiel in Madrid wieder deutlich sicherer und souveräner. Rettete nicht nur gut gegen Gnabry (18.). Sah Gelb für ein Foul an Lewandowski – in der gegnerischen Hälfte. Verlässliche Größe in der finalen Abwehrschlacht. Note: 2,5
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Dan-Axel Zagadou: Startete stark in die Partie, als er zweimal in beträchtlicher Not rettete. Doch beim 0:1 entfleucht ihm Lewandowski im Rücken (26.) und beim 1:2 hebt er das Abseits auf (52.). Im Spielaufbau allerdings mit einer bemerkenswerten Ruhe ausgestattet. Note: 2,5
Achraf Hakimi: Beging im Laufe der ersten Halbzeit in der Arbeiterstadt Dortmund den Kardinalfehler, einem herrenlosen Ball nicht hinterherzulaufen. So rettete ihn ein Münchneer vor der Aus-Linie. Macht beim 0:1 keine Anstalten, zum Flankengeber hinauszuschieben (26.). Und auch das zweite Tor fiel über seine Seite. Nach von nicht so imposant wie sonst, aber mit einer feinen Vorlage für Reus (65.). Note: 3,5
Julian Weigl: Überraschendes Element im Mittelfeld, belebend aber eher nicht. Der Nationalspieler warf sich durchaus beherzt in die Zweikämpfe. Die Gelbe Karte nach Foul an Goretzka darf aber eher unter „ungeschickt“ als unter „angenehm aggressiv“ abgeheftet werden. Ansonsten waren seine Aktionen wenig prägnant. Folge: Auswechslung zur Halbzeit. Note: 4,5
Axel Witsel: In der ersten Halbzeit Teil eines Mittelfelds, das den Bayern meistens hinterherlief. Biss sich aber mit Robustheit und Ruhe ins Spiel. Offensiver Höhepunkt seines Wirkens: seine Vorlage zum 3:2 (73.). Note: 3
Jadon Sancho: Der junge Engländer hatte sich sichtbar viel vorgenommen, was aber zunächst eher zu einer Art Verkrampfung führte. Einem frühen Konter nahm er das Tempo, sorgte anschließend mit Dribblings oder auch einfachen Pässen für Ballverluste. In der zweiten Halbzeit deutlich verbessert: Bereitete die beiden hundertprozentigen Chancen von Reus (59.). und Alcácer (62.) vor. Note: 3
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Marco Reus: Der Nationalspieler hätte sich schon früh zum Helden machen können, als er nach Ballgewinn gegen Hummels von der Mittellinie an allein auf das Münchener Tor zulief, aber schwach abschloss (10.). Ansonsten zeigte er sich als guter Kapitän, er zeigte sich, forderte Bälle, führte die Zweikämpfe wenn es sein musste auch zornig. Den Elfmeter zum Ausgleich holte er heraus und verwandelte auch selbst (49.). Die große Chance zum 2:2 vergab er aber einmal allein im Fünfmeterraum (59.) und einmal am Elfmeterpunkt (65.). Die Erlösung folgte später aus viel komplizierterer Lage – volley von der Strafraumgrenze (67.). Note: 2
Jacob Bruun Larsen: Lieferte eine eher unauffällige Partie. Kaum gute Offensivaktionen in der ersten Hälfte, leichte Steigerung in der zweiten Halbzeit. Makel: Steht zu weit vom Flankengeber Gnabry weg, als der die Vorlage zum 0:1 gibt (26.). Note: 4
Mario Götze: Weil sich der BVB oft nur mit längen und hohen Bällen zu helfen wusste, sah sich Götze entweder einem Kopfballduell mit Hummels oder mit Boateng ausgesetzt. Beide sind etwa eine Götze-Länge größer als Götze und nachgewiesener Maßen Kopfballspezalisten. Mit anderen Worten: war schwer, was zu reißen. Trotzdem um Bindung bemüht. Als er die Gelegenheit hatte bei einem Konter mit fünf Dortmunder gegen zwei Münchener, machte er die Chance mit einem schlechten Pass zunichte. Note: 4
Mahmoud Dahoud (46. für Julian Weigl): Brachte deutlich mehr Dynamik ins Dortmunder Spiel. Note: 2,5
Paco Alcácer (59. für Mario Götze): Drei Minuten nach seiner Einwechslung hatte er die Wahnsinnschance zum 2:2 – doch verdaddelte sie drei Meter vor dem Tor (62.). Kann er besser, wie er eindrucksvoll unter Beweis stellte, als er allein auf Neuer zulief und den Ball eiskalt über den Torwart hinweg lupfte (73.). Note: 2
Thomas Delaney (82. für Jacob Bruun Larsen): Half dabei, das Ergebnis über die Zeit zu bringen.