Dortmund. Beim Dortmunder 4:2-Sieg in Leverkusen verteidigte Dan-Axel Zagadou fußballerisch anspruchsvoll. BVB-Sportdirektor Michael Zorc stellte fest: “Das war überragend.“
Mit 4:2 hatte Borussia Dortmund das Spitzenspiel der Bundesliga am Samstagabend bei Bayer Leverkusen gewonnen – und zwar nach 0:2-Halbzeitrückstand. So etwas war Schwarz-Gelb noch nie gelungen. Es war ein Sieg, der viele Geschichten erzählte. Die Geschichte des Torwarts Roman Bürki, der seit Wochen in überragender Form ist. Die Geschichte von Marco Reus, der als Kapitän auftrumpfte und die Mannschaft mitriss. Die Geschichte von Paco Alcacer, dem neuen Stürmer, der jetzt in 51 Spielminuten drei Treffer erzielt hat. Oder die Geschichte von Jadon Sancho, der als Einwechselspieler mal wieder überragte und seine Torvorlagen vier und fünf in der Bundesliga ablieferte. Sie alle hievten Dortmund an die Tabellenspitze.
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Bei der erstaunlichen Menge an großartigen Protagonisten für Heldenerzählungen geriet einer ein wenig ins Abseits, dessen Leistungen ebenfalls durchaus erwähnenswert waren: Dan-Axel Zagadou (19). Jener junge französische Innenverteidiger, der wirkte, als sei er zuletzt etwas aufs Abstellgleis geraten. Bis vor wenigen Tagen hatte er noch keine Bundesligaminute in der Saisonbilanz vorzuweisen, dafür aber einen Einsatz in der Regionalliga für die zweite Mannschaft. Sein letztes Spiel für die Profis: Das 0:0 in der Europa League beim FC Salzburg im März, bei dem er nicht gerade wie ein Stabilisator wirkte.
Zagadou zeigt Kunststücke in Leverkusen
Gegen Nürnberg (7:0) kehrte er am vergangenen Mittwoch in die Profi-Mannschaft zurück, wurde aber vom überforderten Aufsteiger kaum zu größeren Leistungsnachweisen gezwungen. Nun in Leverkusen war das anders. An der Seite des dieses Mal schwächelnden Manuel Akanji verteidigte er körperlich stark und fußballerisch anspruchsvoll. Seine scharfen Pässe ins offensive Mittelfeld sind bisweilen wahre Kunststücke. „Er hat sich ein Sonderlob verdient“, sagt Sportdirektor Michael Zorc, „Es freut mich für ihn besonders, weil er sechs Monate kein Spiel hat machen dürfen und keine leichte Zeit hatte. Mit welcher Ruhe er auch die Klasse der Leverkusener verteidigt und wie er Fußball gespielt hat. Das war überragend.“
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Nicht nur den fast schon sicheren dritten Treffer Leverkusens verhinderte er, als nach Kevin Vollands Innenpfostenschuss Lucas Alario heranstürmte – der körperlich beeindruckende Zagadou aber wachsam war und sich entschlossen in den Zweikampf schmiss. „Mit Blick auf seine beeindruckende Statur vergisst man oft, dass auch er gerade erst der Jugend entwachsen ist“, sagt Zorc – und blickt auch in dieser Personalie optimistisch in die Zukunft.