Dortmund. . Der Transfer von Paco Alcacer zum BVB ist endlich fix - doch ein Übersetzungsfehler in Barcelona sorgte am Abend noch einmal für Aufregung.
Am Abend wurde es dann kurz noch einmal hektisch: Wie Borussia Dortmund vermeldete der FC Barcelona den Transfer von Paco Alcacer. Der BVB leiht den spanischen Stürmer für ein Jahr aus, zahlt zwei Millionen Euro Leihgebühr und das volle Gehalt von rund vier Millionen Euro. Zudem haben die Dortmunder eine Kaufoption.
So weit, so gut. In der englischsprachigen Erklärung aus Barcelona aber folgte ein weiterer Satz: „Der FC Barcelona hat das Recht, diese Option zu verweigern.“ Verwunderung in Dortmund, beim BVB blätterte man sicherheitshalber noch einmal das Vertragswerk durch. Doch es handelte sich um einen simplen Übersetzungsfehler. Fakt ist: Dortmund kann Alcacer im kommenden Sommer für 23 Millionen Euro plus maximal fünf Millionen Euro Boni für weitere vier Jahre an sich binden. Barcelona hat lediglich ein Erstzugriffsrecht, sollte der BVB den Stürmer verkaufen, und partizipiert mit fünf Prozent an einem Weiterverkauf.
Alcacer könnte schon am Freitagabend (20.30 Uhr/Eurosport Player) in der Bundesligapartie bei Hannover 96 spielen – nachdem er am Dienstagabend eine individuelle Trainingseinheit bestritt und am Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen soll.
„Wir glauben, dass Alcacer vom Spielstil gut zu uns passt“, sagt Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit dieser Zeitung. Lange hatte er nach einem Mittelstürmer gefahndet, seit Pierre-Emerick Aubameyang den Klub im Januar verlassen hatte. Dessen Ersatzmann, der vom FC Chelsea ausgeliehene Michy Batshuayi, überzeugte trotz guter Torquote nicht. Der kroatische WM-Zweite Mario Mandzukic war nicht von Juventus Turin loszueisen. Zwischenzeitlich erwog der BVB, mit Marco Reus und Maximilian Philipp als Aushilfsstürmern in die Saison zu gehen. „Wir haben erstmal uns allen und auch dem Trainer die Möglichkeit gegeben, den eigenen Kader zu begutachten – und die Kandidaten, die wir schon unter Vertrag hatten“, erklärt Zorc.
Schlussendlich fiel die Entscheidung, doch noch einen echten Torjäger zu verpflichten – und der 1,76 Meter große Alcacer machte das Rennen. „Er ist ein spielstarker Stürmer, der auch bereit ist, für die Mannschaft zu arbeiten“, begründet Zorc. Als er sich mit dem Stürmer traf, sprach der immer wieder über den Wert der Teamarbeit – das überzeugte.
Kaum Spielzeit in Barcelona
Dass der 24-Jährige in den vergangenen zwei Jahren in Barcelona lediglich auf gut 2000 Spielminuten kommt, war für die BVB-Bosse nicht maßgeblich: „Paco hat seine Qualität schon in jungen Jahren beim FC Valencia unter Beweis gestellt, viele Tore geschossen und als gerade 22-Jähriger besondere Wertschätzung erfahren, indem man ihm das Kapitänsamt übertragen hat“, erklärt Zorc.
In Barcelona aber kam er nicht an Weltklassestürmern wie Lionel Messi und Luis Suarez vorbei – und nimmt nun in Dortmund einen neuen Anlauf.