Essen. Die Revierklubs Schalke und Borussia Dortmund haben in der Pause am meisten investiert. Man wünschte sich, alle wären so mutig. Ein Kommentar.
In den Tagen vor dem Transferschluss am Freitag wird die Fußball-Bundesliga kaum noch die Vorjahresmarke übertreffen. In Summe 477,7 Mio. Euro Ablöse kosteten die 236 Profis, die von den Klubs als Zugänge zur Saison 2018/19 angegeben wurden. Das sind laut Transfermarkt.de fast 250 Mio. Euro weniger als für die 269 Zugänge voriges Jahr.
BVB gab 73,0 Mio Euro aus - Schalke 53,7 Mio Euro
DDie Bundesliga handelte ohnehin betont sparsam: Den Ausgaben stehen Transfereinnahmen von 463,8 Mio. Euro gegenüber, was bedeutet, dass die 18 Klubs zusammen nur 113,9 Mio. Euro mehr ausgegeben als eingenommen haben.
Am meisten investierten die Revierklubs: Dortmund gab unterm Strich 75,0 Mio. Euro aus, Schalke 53,7 Mio. Euro. Zusammen 128,7 Mio. Euro.
Auffallend ist auch: Mit Verkäufen konnten beide Vereine den Großteil der Ablösesummen refinanzieren: der BVB zu zwei Dritteln, Schalke sogar zu 80 Prozent.
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Rekordmeister Bayern München geht, Stand heute, mit einem Gewinn von 64 Mio. Euro aus der Transferperiode.
Auf den letzten Drücker haben Dortmund und Schalke 04 ihre Kader aufgerüstet und zusammen 128,7 Millionen Euro Millionen in die Mannschaft gesteckt.
Der BVB hielt Wort: Mit Paco Alcacer im Sturm ist die vermutliche Start-Elf auf vier Positionen im Vergleich zum Vorjahr verändert worden. Neu sind 40 Prozent der Feldspieler in allen drei Mannschaftsteilen und damit mehr als das versprochene Drittel.
Schalkes neues Gesicht hat nur 10 Mio Euro gekostet
Auch Schalke, erstmals seit 2014 wieder für die Champions League qualifiziert, wappnet sich schon mit den drei Einkäufen im zweistelligen Millionenbereich für die dreifache Belastung in dieser Saison. Das neue Gesicht hat dank des Verkaufs von Thilo Kehrer nur 10 Mio. Euro unterm Strich gekostet. Umbruch und wirtschaftliches Denken sind nicht unbedingt ein Widerspruch. Sebastian Rudy ist das Geld wert.
Man wünschte, alle anderen Klubs wären so mutig und zielstrebig wie die zwei Klubs aus dem Ruhrgebiet. Die Bundesliga kann diese Saison spannend werden: Wenn die Bayern weiter der alternden Mannschaft vertrauen, die schon voriges Jahr ihre Leistungsgrenze erreichte, muss man zum richtigen Zeitpunkt nachlegen können. Zumindest beim BVB und Schalke sowie RB Leipzig und Leverkusen, mit Abstrichen bei Gladbach, gewinnt man ein gutes Gefühl für die neue Saison.