Essen. Mit 1:0 besiegte der BVB im letzten Testspiel Lazio Rom. Die Dortmunder waren größtenteils zufrieden – sahen aber auch Verbesserungsbedarf.

Lucien Favre breitete fragend die Arme aus, raufte sich die grauen Haare und drehte schimpfend ab zur Ersatzbank. Wieder, immer wieder haderte der Trainer von Borussia Dortmund mit den Ungenauigkeiten, die sich nach und nach bei seiner Mannschaft einschlichen im Testspiel gegen Lazio Rom, das der BVB im Stadion Essen vor 9650 Zuschauern dennoch verdient mit 1:0 (1:0) gewann.

Nach dem Spiel war der Schweizer deutlich aufgeräumter: „Wir haben gut verteidigt“, sagte er, um dann rasch zu korrigieren: „Wir haben besser verteidigt als zuletzt.“ Aber eben noch nicht optimal. „Lazio hatte zwei, drei große Möglichkeiten, das ist etwas zu viel“, meinte Favre. Insgesamt aber sei der Auftritt okay gewesen, auch wenn seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit die Läufe in die Tiefe und insgesamt die Geduld mit und gegen den Ball fehlte.

Nächste Woche geht es im Pokal nach Fürth

Es ist also noch an vielen Kleinigkeiten zu arbeiten, bevor es am Montag, 20. August in der ersten Runde des DFB-Pokals zum Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth geht (20.45 Uhr/ARD). Doch die Generalprobe brachte auch positive Erkenntnisse: „Wenn man sieht, wie wir hinten raus spielen, wie wir Mut haben, die Pässe zu spielen, ist das schon ein sehr gutes Zeichen“, sagte Torhüter Roman Bürki.

Immer wieder gelangen flüssige Kombinationen – wie vor dem 1:0, als der neue Kapitän Marco Reus einen blitzsauberen Angriff zum einzigen Tor des Tages veredelte (7.). Neuzugang Thomas Delaney war als Abfangjäger vor der Abwehr ein Garant dafür, dass das eigene Tor nur selten in Gefahr geriet. Und Königstransfer Axel Witsel, der noch einigen Trainingsrückstand hat, konnte immerhin in der Schlussviertelstunde sein BVB-Debüt feiern.

Quartett gehörte aus Leistungsgründen nicht zum Kader

Wenig positive Erkenntnisse dürften allerdings Dzenis Burnic, Sebastian Rode, Jeremy Toljan und Alexander Isak die Partie werten, wie Youngster Sergio Gomez und der verletzte Julian Weigl gehörten sie nicht einmal zum Kader – ein deutliches Zeichen, dass ihre Aussichten auf Spielzeiten in der kommenden Saison eher gering sind und dass der BVB den einen oder anderen von ihnen gerne noch von der Gehaltsliste bekäme.

Tags zuvor hatten sie alle noch dabei sein dürfen, als der BVB vor rund 30000 Zuschauern im Dortmunder Stadion die Mannschaft für die kommende Saison präsentierte – und vor allem den älteren Zuschauern wohlige Gefühle bescherte: Erstmals spielte die Legendenmannschaft des Klubs, mit Heroen der Vergangenheit wie Jan Koller, Ewerthon, Knut Reinhardt und Karl-Heinz Riedle. Dank Toren von Stéphane Chapuisat, Mladen Petric und Marcio Amoroso gelang ein 3:2-Sieg gegen den FC Liverpool. „Diese geile Stimmung habe ich wirklich vermisst“, schwärmte Mohamed Zidan.

Die aktuellen Stars dürfen diese Atmosphäre erstmals am 26. August erleben – dann geht es zum Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig (18 Uhr/Sky).

So spielte der BVB: Bürki – Piszczek, Akanji, Diallo, Schmelzer (74. Zagadou) – Delaney (74. Witsel) – Pulisic (80. Sancho), Götze (80. Philipp), Dahoud (88. Sahin), Bruun Larsen (74. Wolf) – Reus

Tore: Reus (7.)