Charlotte. Borussia Dortmund hat auch das zweite Spiel im Rahmen seiner USA-Reise gewonnen. Der BVB besiegte den FC Liverpool etwas glücklich mit 3:1.
„USA, USA, USA“, skandierten die Zuschauer im Banc-of-America-Stadion von Charlotte. Die Rufe galten Christian Pulisic. Denn es war vor allem dem 19-jährigen US-Amerikaner zu verdanken, dass Borussia Dortmund das Testspiel im Rahmen des International Champions Cup vor 55.447 Zuschauern gegen den FC Liverpool mit 3:1 (0:1) gewann: Zwei Tore erzielte Pulisic selbst, das dritte bereitete er vor - und so gelang dem BVB ein zwar deutlicher, am Ende aber deutlicher Sieg.
78,8-Mio-Mann van Dijk trifft per Kopf für Liverpool gegen den BVB
Im Gegensatz zu Manchester City zwei Tage zuvor bot Gegner Liverpool durchaus bekannte Gesichter auf, darunter den früheren Schalker Joel Matip und den früheren Mainzer Torhüter Loris Karius – jener Torhüter, der bei der 1:3-Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid so böse gepatzt hatte. Und Karius sorgte auch gleich für die erste brenzlige Szene, als er 30 Meter vor seinem Tor einen langen Ball erlief, den anschließenden Pass genau in die Füße von Maximilian Philipp spielte. Doch dessen Schuss aus rund 40 Metern ging am Tor vorbei (4.).
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Ansonsten passierte lange nichts. Der BVB bemühte sich um Spielkontrolle und sauberes Pass-Spiel, was zumindest bis zum gegnerischen Strafraum meist gelang. Doch Chancen erspielte man sich nicht – ebenso wenig wie zunächst der Gegner. Doch nach 25 Minuten nutzte Liverpool die geballte Unachtsamkeit der Dortmunder Abwehr: Niemand in Schwarz-Gelb erahnte den kurz ausgeführten Eckball, weshalb Andrew Robertson vollkommen frei flanken konnte. Und in der Mitte Stand Dan-Axel Zagadou derart falsch, dass er nicht einmal ansatzweise ins Luftduell mit Virgil van Dijk kam – ungehindert konnte der mit 78,8 Millionen teuertse Abwehrspieler der Welt einköpfen.
Auch danach blieben Höhepunkte Mangelware. Dass Mahmoud Dahoud bei einem Konter den Moment des Abspiels auf den frei durchstartenden Marius Wolf verpasste, war noch der größte Aufreger (40.).
Zur Halbzeit wechselte Trainer Lucien Favre wie angekündigt kräftig durch. Nur Torhüter Marwin Hitz und Zagadou blieben auf dem Platz – weil im angeschlagenen Ömer Toprak ein Innenverteidiger fehlte.
Das erste Ausrufezeichen im zweiten Durchgang setzte James Milner, dessen Schuss aus 25 Metern das Tor nur knapp verfehlte (55.). Wenig später stimmte beim BVB erneut wenig nach einem kurzen Eckball, Milner flankte und Dominic Solanke köpfte aus kurzer Distanz knapp vorbei (61.). Liverpool drückte nun und Dortmunds Abwehr wackelte gewaltig: Ojo lief frei auf Hitz zu, der zwar auf die falsche Ecke spekulierte, den Ball aber mit dem Fuß noch an die Latte lenkte (63.).
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Aus heiterem Himmel dann der Ausgleich: Pulisic kam im Duell mit Milner und Ragnar Klavan zu Fall und bekam einen Elfmeter zugesprochen, den er mit einem wuchtigen Schuss in die Mitte selbst verwandelte (66.). Auch in der Folge blieb Liverpool die stärkere Mannschaft, erspielte sich aber keine ganz klaren Chancen mehr. Dortmund konnte sich nun dann und wann besser befreien – und konterte dann kurz vor Schluss brillant: Marcel Schmelzer wurde links geschickt, legte zurück auf Pulisic, der von der Strafraumgrenze zum 2:1 einschob (89.). Und der BVB legte sogar noch einmal nach Pulisic zog von rechts nach innen, Karius konnte seinen Schuss nur abklatschen lassen und Jacob Bruun Larsen staubte zum 3:1 ab (90.+2). Es war ein Sieg, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte, was den Dortmunder allerdings herzlich egal war. Nach dem 1:0 gegen Manchester City feierten sie den zweiten Sieg im zweiten Spiel beim ICC.
So spielte der BVB gegen den FC Liverpool
HZ 1: Hitz - Toljan, Diallo, Zagadou, Dieckmann - Sahin - Wolf, Dahoud, Boadu, Sancho – Philipp
HZ 2: Hitz – Bockhorn, Pieper, Zagadou, Schmelzer – Burnic – Pulisic, Gomez, Götze, Bruun Larsen - Isak
Tore: 0:1 van Dijk (28.), 1:1 Pulisic (66., Foulelfmeter), 2:1 Pulisic (89.), 3:1 Bruun Larsen (90.+4).