Dortmund. Hans-Joachim Watzke kritisiert die Macht der Fußball-Profis. Robert Lewandowski und Mats Hummels würde er gerne nach Dortmund zurückholen.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat im Podcast "Phrasenmäher" der Bild-Zeitung verraten, dass er nach Heimspielen die Spieler von Borussia Dortmund benotet. "Das machen wir nur nach Heimspielen. Wenn ich mit meinem innersten Kreis zusammensitze, also meinen engsten Mitarbeitern, denen ich total vertraue", erklärt Watzke, "wir sitzen dann oft noch zusammen später nach dem Spiel, trinken ein Glas, damit man runterkommt und irgendwann werden dann auch Noten verteilt.“

Die sei, so Watzke, geheim und mache vor allem Spaß. "Da wird auch viel diskutiert über die einzelnen Noten", sagt der Geschäftsführer. Und weiter: „Wir sitzen dann so mit sechs, sieben, acht Leuten zusammen und dann geht‘s los. Der erste fängt an, muss dann den Bürki bewerten und dann geht‘s rundum, alle machen mit."

BVB-Boss Watzke beklagt Ich-AGs im Profi-Fußball

Der 59-Jährige beklagt die größer werdende Distanz zwischen Spielern und Fans. "Die Spieler haben heute viel mehr Möglichkeiten, sich zu positionieren. Sie haben ganze Beraterteams, Medienberater und was weiß ich nicht alles", meint Watzke, "es sind ja im Prinzip alles Ich-AGs, die du dann versuchst, zu bündeln. Für ein gemeinsames Ziel. Und das ist relativ schwierig. Wir versuchen gerade beim BVB, das ein bisschen umzukehren. Eine ganz große Aufgabe auch von Sebastian Kehl“.

Kehl ist seit dem 1. Juni 2018 der Leiter der Lizenzspielerabteilung der Borussia. Er soll ganz nah an der Mannschaft arbeiten.

BVB-Boss Watzke würde gerne Lewandowski und Hummels zurückholen

Watzke erzählt in dem Podcast auch, dass er gerne Robert Lewandowski und Mats Hummels ins Revier zurückholen würde, auch wenn der BVB aus Watzkes Sicht zuletzt mäßige Erfahrungen mit Spielern vom FC Bayern München gemacht hat.

Denn: „Grundsätzlich ist es immer schwer. Wenn ein Spieler bei Bayern München dann zum BVB oder zu einem anderen Klub zurück wechselt, ist es für den Spieler auch ein Zeichen dafür, dass es bei den Bayern nicht optimal funktioniert hat", erklärt Watzke, "denn wenn es da optimal funktioniert hätte, würde er ja normalerweise nicht zu uns zurückkommen. Das muss man auch dabei berücksichtigen. Der Spieler empfindet das möglicherweise auch immer ein Stück weit als Scheitern“. (las)