Dortmund. Borussia Dortmund hat seinen neuen Trainer vorgestellt. Lucien Favre verrät, was er in der kommenden Saison mit den Schwarz-Gelben vorhat.
Der öffentliche Auftritt ist nicht unbedingt die größte Stärke Lucien Favres. Als der neue Trainer von Borussia Dortmund am Freitag vorgestellt wird, antwortet er auf viele Fragen eher ausweichend – vornehmlich auf solche, die nichts mit dem Geschehen auf dem grünen Rasen, sondern mit Personalien und Transfers zu tun haben.
Ausführlich und klar wird Favre dann, wenn es um seine Spielidee geht. Über Fußball im Allgemeinen und Taktik im Besonderen redet er gerne, und so legt er detailliert da, wie er den BVB künftig Fußball spielen lassen will – unterteilt in vier Teile. Teil eins: der Spielaufbau. „Wir müssen das Spiel machen“, sagt Favre, und zwar mit einem gepflegten Spielaufbau, der schon beim eigenen Torhüter beginnt. Es folgt Teil zwei: „Wir müssen das Spiel in der zweiten Phase im Mittelfeld beherschen“, sagt der neue Trainer über das, was sich rund um die Mittellinie abspielt. Und dann der dritte Teil: „Wir müssen intelligent Lücken nach vorne finden.“ Und das alles weit vorne. „Wir müssen beherrschen, sehr, sehr hoch zu spielen.“
Favre: "Das wird Zeit brauchen"
Dominanten Ballbesitzfußball mit hoher Spielkontrolle stellt sich der neue BVB-Trainer vor – aber das ist noch nicht alles. Der vierte Teil: das Umschaltspiel. „Wir müssen auch kontern“, betont Favre. „Das ist wichtig. Eine Mannschaft, die nicht kontern kann, ist keine große Mannschaft.“ Die Erklärung: Kann eine Mannschaft nicht gut kontern, kann der Gegner mit wenig Angst angreifen. Beherrscht sie dagegen das freie Umschaltspiel, agiert der Gegner im Angriff zögerlicher, ängstlicher.
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„Das wird natürlich seine Zeit brauchen“, sagt Favre. „Das kommt nicht in einer Woche oder einem Monat. Aber wenn du diese vier Situationen beherrschst, hast du schon eine sehr gute Mannschaft.“
Darauf freut man sich beim BVB bereits: „Seine Mannschaften hatten immer eine klare Struktur und Spielphilosophie mit einem sehr guten Spielaufbau“, sagt Sportdirektor Michael Zorc. „Er mag Mannschaften, die den Ball haben und das Spiel entwickeln wollen. Und ganz wichtig: Sie haben immer eine sehr gute Balance zwischen Offensive und Defensive.“ Außerdem arbeite der neue Mann gerne mit jungen Spielern zusammen und entwickle sie weiter. „Er macht einzelne Spieler besser - und damit am Ende die gesamte Mannschaft“, sagt Zorc.