Dortmund. Die Momente, in denen Mario Götze den Unterschied ausmachte, sind rar geworden. Dennoch könnte er im DFB-Team wichtig sein. Ein Kommentar.
Was Huub Stevens sagte, klang harsch. „Dieser Spieler wird nie ein Führungsspieler.“ Schalkes Jahrhundert-Trainer hatte am Sonntag bei Sport1 mal eben Dortmunds berühmtesten Profi, Mario Götze, schwer an den Karren gefahren. So klang das zumindest für viele, und am Ende einer oftmals ernüchternden Saison hatte es den Anschein, als würde Götze das nächste Defizit angeheftet. Kann er nicht! Schafft er nicht! Was will er überhaupt noch?
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Dabei hatte Stevens das weniger arg gemeint. Eigentlich hat er nur die Wahrheit gesagt: Nämlich die, dass Mario Götze kein Mensch ist, der eine Gruppe anführen kann, vielleicht nicht einmal anführen will. Weil es nicht seinem Naturell entspricht. Punkt. Über den Fußballer Mario Götze sagt das alles aber wenig. Dank seiner Fähigkeiten bleibt er ein Spieler, der in wenigen Augenblicken den Unterschied ausmachen kann. Beispiel? 113. Minute, Maracana, Rio de Janeiro 2014.
Die Leichtigkeit des jungen Götze hat der gereifte, aber immer noch keine 26 Jahre alte Götze leider abgelegt. Aber wie soll man sie sich erhalten, wenn man schafft, was kaum einer Menschenseele auf diesem Planeten gegönnt ist? Wenn alles, was man tut, unter das Brennglas der Öffentlichkeit gerät? Wer vermag verlässlich zu beurteilen, was es mit einem anstellt?
Die Momente, in denen er den Unterschied ausmachte, sind rar geworden. In München wurde er nicht glücklich, weil Vertrauen fehlte. In seinem ersten BVB-Jahr nach der Rückkehr war er lange krank, das zweite, jetzt zu Ende gegangene, war eine kollektive Enttäuschung.
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Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er in einem harmonischen Umfeld mit qualitativ hochwertigen Mitspielern wichtig sein kann, ist relativ hoch. Möglich, dass Bundestrainer Joachim Löw ähnlich denkt. Götze abzuschreiben, verbietet sich daher. Aus sportlichen und menschlichen Gesichtspunkten.