Dortmund. Mario Götze braucht Einsätze beim BVB, um sich für die WM in Russland zu empfehlen. Doch für seinen Trainer zählen nur Ergebnisse.
Peter Stöger müht sich redlich, den schwierigen Spagat zu bewältigen, der ihm vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr/live in unserem Ticker) wieder einmal abverlangt wird – und zwar bei der Frage, wie es derzeit um Mario Götze bestellt ist. Jenen 25-Jährigen, der in seinem Fußballerleben schon fast alle Extreme mitgemacht hat.
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Der in Dortmund einst umjubeltes Wunderkind war, beim FC Bayern München nicht recht glücklich wurde. Den eine Stoffwechselerkrankung für ein halbes Jahr am Fußballspielen hinderte. Der bei der Weltmeisterschaft 2014 zunächst ein für ihn persönlich enttäuschendes Turnier erlebte, dann aber den Siegtreffer im Finale schoss. Und der nun darum bangen muss, ob er bei der Titelverteidigung im Sommer in Russland überhaupt dabei sein darf.
Löw-Denkzettel an Götze
Zuletzt hatte ihn Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr nominiert und gleichzeitig angemahnt, der Mittelfeldspieler müsse sich durch Leistung wieder empfehlen. Es folgte das 0:6-Debakel gegen München und dann zwei Partien, in denen Götze insgesamt nur vier Minuten spielte. Viel zu wenig, um auf sich aufmerksam zu machen. Nun muss Stöger erklären, warum für den Weltmeister zuletzt kein Platz war – und diesen gleichzeitig starkreden.
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Natürlich, sagt der Trainer, habe Götze jederzeit die Chance, in die Mannschaft zurückzukehren. Aber man habe nach dem Bayern-Spiel eben „ein paar Veränderungen vorgenommen und die Gruppierung hat ganz gut funktioniert“.
Götze sei „ein guter Spieler, der ein Spiel verändern kann“, so Stöger. „Wenn er gut spielen würde und von Beginn an spielen würde, wären wir alle zufrieden.“
Es reicht nicht für die BVB-Startelf
Der Trainer sagt es nicht, aber es ist doch klar herauszuhören: Derzeit spielt dieser hochbegabte Fußballer eben nicht gut genug, um einen Startelfeinsatz zu rechtfertigen.
Dass so auch die Chancen auf die WM schwinden, darauf kann und will Stöger keine Rücksicht nehmen, das sagt er klar und deutlich: „Es geht für den Klub um wahnsinnig viel“, erklärt der 52-Jährige. „Ich bin Vertreter des BVB und unser Ziel ist, die Champions League zu erreichen.“
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Natürlich, so beeilt er sich zu erklären, heiße das nicht zwingend, dass die Erfolgschancen größer seien, wenn Götze nicht spielt. Dass der Trainer es aber genauso sieht, ließ sich zuletzt an den Aufstellungen ablesen, als für Götze nur ein Platz auf der Bank blieb. „Bei allem Verständnis für jeden einzelnen Spieler, der persönliche Ziele hat, geht es uns als BVB-Vertreter darum, dass wir unsere Zielsetzung Champions League erreichen“, macht Stöger noch einmal deutlich. „Das ist oberstes Gebot. Wenn alles kompatibel ist und wenn am Ende viele unserer Jungs für alle Nationen bei der WM dabei sind, haben wir richtig Spaß damit.“
Wenn es allerdings der eine oder andere dann nicht schaffen sollte, der BVB aber trotzdem sein Saisonziel erreicht habe, „dann haben wir das gemacht, wofür wir angestellt sind“, so der Trainer. Und nichts Anderes zählt derzeit für ihn.