Dortmund. Beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart sitzt Borussia Dortmunds Star Götze nur auf der Bank. Der Weltmeister gibt Rätsel auf – auch seinem Chef.

Nur mit einem grünen Leibchen über dem ansonsten unbekleideten Oberkörper strebte Mario Götze zügig in Richtung Kabine, nachdem der 3:0 (1:0)-Sieg von Borussia Dortmund gegen den VfB Stuttgart besiegelt war. Und nur wenige Minuten später kam er wieder hinaus und verließ schnellen Schrittes das Stadion – lange vor seinen Mannschaftskollegen.

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Der Mittelfeldspieler hatte einen Nachmittag erlebt, zu dem er lieber nichts sagen wollte. 90 Minuten hatte er auf der Bank gesessen und mit ansehen müssen, wie der BVB ohne ihn zumindest in der zweiten Halbzeit die stärkste Leistung seit Monaten bot. Und als Einwechselspieler wurden ihm Jeremy Toljan sowie die Nachwuchstalente Jadon Sancho (18) und Sergio Gomez (17) vorgezogen.

WM-Tor für Götze wie eine Hypothek

Ein weiteres unschönes Kapitel in der wechselhaften Saisonbilanz des Weltmeisters. „Irgendwie fehlt etwas“, hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schon vor dem Spiel der Frankfurter Allgemeinen Sonntags-Zeitung gesagt und seinem Spieler eine stagnierende Karriere attestiert, seit er 2013 zum FC Bayern gewechselt war: „Zumindest haben ihn die drei Jahre in München nicht weitergebracht.“

Watzkes Vermutung: Ausgerechnet Götzes größter Erfolg, der 1:0-Siegtreffer im WM-Finale gegen Argentinien, und der damit verbundene Druck laste schwer auf dem 25-Jährigen. Das Erlebte wirke bis heute „wie eine Hypothek“, meinte Watzke.