Dortmund. Borussia Dortmund hat gegen den VfB Stuttgart 3:0 gewonnen. Zu Beginn wirkten die Schwarz-Gelben verunsichert - doch dann drehte der BVB auf.
Jetzt kann das Derby kommen: Borussia Dortmund hat die Niederlage des Reviernachbarn Schalke (2:3 in Hamburg) genutzt und ist mit einem 3:0 (1:0)-Sieg gegen den VfB Stuttgart bis auf einen Punkt an den Rivalen auf Platz zwei herangerückt. Am kommenden Sonntag begegnen sich die beiden West-Klubs direkt.
Peter Stöger hatte sich in den Tagen vor dem Spiel zuversichtlich gezeigt, dass seiner Mannschaft eine Reaktion abzuringen wäre auf das desaströse 0:6 in München am vergangenen Wochenende. Er selbst baute dazu die Startformation um - teils gezwungenermaßen, teils freiwillig. Auf die Dienste von Gonzalo Castro (nicht im Kader) und Mario Götze (auf der Bank) verzichtete der Trainer, Manuel Akanji (muskuläre Probleme) und André Schürrle (Bluterguss) mussten passen. Für sie rückten Nuri Sahin, die wiedergenesenen Marco Reus und Ömer Toprak sowie Maximilian Philipp in die erste Elf.
Doch Schwarz und Gelb war das Verlangen, die Schmach der Vorwoche tilgen zu wollen, zunächst nur sehr rudimentär anzumerken. Stuttgart, mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut seit acht Spielen ungeschlagen, wirkte entschlossener, selbstbewusster. Doch aus dem vielen Ballbesitz der Gäste und einer Drangphase mit hereinhagelnden Flanken entstanden keine klaren Chancen. Erst ein Freistoß aus dem Halbfeld von Dennis Aogo fand Mario Gomez erstaunlich frei am Fünfmeterraum. Doch der Kopfball des Nationalstürmers ging am Tor vorbei (26.).
BVB mühte sich
Der BVB hingegen mühte sich zunächst vergebens um ein zusammenhängendes Kombinationsspiel. Er produzierte Ballverluste, Unsicherheiten - und kaum Gefahr. Philipps Pass auf Michy Batshuayi geriet ein wenig zu lang (16.), der erste Torschussversuch von Marcel Schmelzer wurde abgeblockt. Da waren bereits 26 Minuten gespielt.
So musste sich das Glück hinzugesellen. Und zumindest hatte es einer, der es sich durch sichtbaren Willen verdient hatte: Christian Pulisic. Das amerikanische Offensivtalent hatte von der rechten Seite eine Flanke schlagen wollen, doch daraus wurde ein Torschuss, der sich über Ron-Robert Zieler hinweg ins Stuttgarter Tor senkte (38.). Eine Führung, die erleichternd wirkte, befreiend gar. Sahin spielte Reus frei, doch dessen Volleyabnahme zischte am Tor vorbei (41.). Und auch Philipps Versuch nach Pulisic-Flanke fand nicht den Weg ins Tor. (43.). Aber immerhin: Dortmund war erwacht und offenbar bereit, an diesem Spiel in der erwarteten Form teilzunehmen.
Für die zweite Hälfte bedeutete das eine Borussia, die wie ausgewechselte wirkte. Beispielhaft: das 2:0, das mit direktem und harmonischem Kombinationsspiel aufbereitet wurde. Nach einem verzögerten Doppelpass mit Sahin versenkte Batshuayi den Ball mit der Fußspitze Vorsprung auf den nächsten Verteidiger am Fünfmeterraum (48.). Sehenswert. Philipp hätte schon früher die Entscheidung herbeiführen können, doch nach einem Solo über den halben Platz entschied er sich aus falscher Bescheidenheit nicht für den eigenen Abschluss, sondern für einen Pass, der missriet (54.). Fünf Minuten später machte es der Offensivmann besser: Nach einer Finte von Reus, einer gefühlvollen Flanke von Mahmoud Dahoud und einer Kopfballablage von Pulisic traf Philipp im Nachsetzen (59.).
BVB hätte noch mehr Tore schießen können
Dortmund hatte die Partie nun vollumfänglich im Griff, führte die defensivn Zweikämpfe energisch und verbreitete mit dem Ball so etwas wie Freude, ließ aber Chancen für einen noch höheren Sieg liegen. Pulisic scheiterte an Zieler (72.), Batshuayi murmelte den Ball knapp am Tor vorbei (75.) und Philipp versuchte sich recht frei vor dem Stuttgarter Tor erneut an einer Vorlage für Marco Reus, die aber abgeblockt wurde (76.). Und auch Sahins Kopfball in der Schlussphase parierte Zieler (89.).
Tore: 1:0 Pulisic (38.), 2:0 Batshuayi (48.), 3:0 Philipp (59.)
Der BVB-Ticker zum Nachlesen: