Dortmund. Marc Bartra wird vor der Partie zwischen dem BVB und FC Salzburg verabschiedet. Es gibt Sprechchöre für den Spanier, der um Fassung ringt.

So richtig wollten sie ihn nicht gehen lassen, obwohl sein Abschied längst beschlossen und sogar schon vollzogen ist. Aber die Fans feierten ihren Spieler, der in Hemd und Mantel gekommen war, um auf Wiedersehen zu sagen: Marc Bartra. "Dortmunder Jungs, Dortmunder Jungs", sangen die Zuschauer im Stadion, sie spendeten unaufhörlichen Applaus und skandierten seinen Namen wieder und wieder. Und Bartra kämpfte mit den Tränen und klopfte sich mit der rechten Hand auf die linke Brust, um zu zeigen, was Stadionsprecher Norbert Dickel vorher über Bartra gesagt hatte: "Ein Spieler, der für uns immer ein ganz besondrere bleiben wird, weil er ein tadelloser Sportsmann ist und Borussia Dortmund immer im Herzen getragen hat."

Auch interessant

Das mag übertrieben klingen, weil Bartra ja nur anderthalb Jahre für den BVB spielte. Der Verteidiger war 2016 als Nachfolger von Mats Hummels verpflichtet worden. Der Spanier erarbeitete sich mit seinem Ehrgeiz und seiner gewinnenden Art die Sympathien der Dortmunder Fans. Doch schon im vergangenen Januar verließ der den BVB schon wieder in Richtung Betis Sevilla. Zeit für eine Verabschiedung blieb nicht. Daher wurde sie nun nachgeholt.

Handverletzung bei Attentat erlitten

Sportlich bleibt vor allem der DFB-Pokalsieg 2017 in Erinnerung. Noch viel mehr aber haben sich die Geschehnisse des 11. April 2017 ins Gedächtnis gebrannt, als ein Sprengstoffanschlag auf die im Mannschaftsbus befindliche Mannschaft verübt wurde. Bartra erlitt bei dem Attentat kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen die AS Monaco eine schwere Handverletzung und musste operiert werden. Nach einigen Wochen kehrte er auf den Rasen zurück. Unvergessen der Moment, als er nach seinem Comeback-Spiel gegen Werder Bremen die verletzte Hand der Südtribüne entgegenreckte und weinte.

Bilder, die am Donnerstagabend vor dem Europa-League-Spiel gegen den FC Salzburg über die Videoleinwand flimmerten. Marc Bartra stand während dessen reglos auf dem Rasen, sah die Bilder und erlebte alles noch einmal. "Tolle Bilder von einem tollen Fußballer und Menschen", sagte Dickel - und sprach den Fans aus der Seele.