Dortmund. Borussia Dortmund hat nach einer schwachen Leistung gegen den FC Salzburg verloren. Das Tor von André Schürrle lässt den BVB aber noch hoffen.
Als es vorbei war, wurde der Unmut hörbar. Viele Zuschauer im Stadion pfiffen. Sie pfiffen, weil die Mannschaft, die sie so gern gewinnen sehen, nicht nur nicht gewonnen hatte, sondern dabei auch noch stellenweise überfordert gewirkt hatte. Nicht gegen Real Madrid, sondern gegen den FC Salzburg, Meister der österreichischen Liga. Das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen den mit den Gummibärchensaft-Millionen von Red Bull gefütterten Klub ging für die Borussia verdient mit 1:2 (0:0) verloren. Die Chancen auf ein Weiterkommen? Sind vor dem Rückspiel in einer Woche schwer gesunken.
Schon zur Halbzeitpause gab es Pfiffe von den Zuschauern. Sie hatten nach den ersten 45 Minuten offenbar das Gefühl, erneut einem eher bürokratischen Akt ihrer Mannschaft, denn einem aufregenden Fußballspiel beizuwohnen. Dabei fing die Partie gar nicht schlecht an für den BVB. Eine Ecke von Marco Reus landete auf dem Fuß von André Schürrle, doch dessen Volleyabnahme erreichte zwar erstaunliche Geschwindigkeit, verfügte aber nicht über die gewünschte Präzision. Drüber (6.).
Es folgte eine lange Phase, in der die Strafräume wirkten wie Sumpfgebiete, derer man sich am besten fern hält. Der BVB bemühte sich um planvolles Aufbauspiel, das aber effizient vom österreichischen Gast gestört wurde. Auch weil es zu ideenlos und langsam daherkam. Langsam, aber immer deutlicher zeichnete sich ab, dass es ein miserabler Abend werden würde für Dortmund. Salzburg wurde stärker und gefährlicher. Eine Doppelchance von Hee-Chwan Hwang und Munas Dabbur vereitelten im jeweils letzten Augenblick Torwart Roman Bürki und Marcel Schmelzer (40.). In den letzten Sekunden der ersten Halbzeit klatschte ein Schuss von Hwang an den Außenpfosten. Glück für den BVB. Doch es schien aufgebraucht.
Toprak hält Hwang fest
Denn die zweite Hälfte begann, wie die erste endete: mit gefährlichen Salzburgern. Ömer Toprak hielt Hwang am Trikot und Schiedsrichter Slavko Vincic entschied auf Elfmeter. Schwarz-Gelbe Proteste waren vergebens. Valon Berisha verwandelte souverän (49.). Sieben Minuten später wurde es noch ärger für den BVB: Einen Konter über die rechte Seite über Stefan Lainer veredelte erneut Berisha im Strafraum. Doch wieder fühlten sich die Dortmunder benachteiligt.
Kapitän Marcel Schmelzer fühlte sich bei der Entstehung des 0:2 gefoult. Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Peter Stöger protestierten aufgeregt beim Schiedsrichtergespann. Doch das Tor zählte. 0:2. In Worten: null zu zwei im Vergleich deutscher Spitzenteam gegen österreichisches Spitzenteam. Apokalyptischer Regen setzte ein in Dortmund.
Stöger reagierte. Zur Schadensminimierung brauchte er Tore. Er wechselte Stürmer Michy Batshuayi und Mario Götze aus. Es kamen Maximilian Philipp und Christian Pulisic. Letzterer benötigte nur wenige Sekunden, um Eindruck zu hinterlassen. Ein Dribbling und eine Flanke später rauschte vor dem Tor André Schürrle heran und beförderte sich mitsamt des Balles ins Tornetz (62.). Neue Hoffnung. Doch Salzburg blieb die gefährlichere Mannschaft - und könnte in einer Woche die Überraschung perfekt machen.
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