Dortmund. Weltmeister Mario Götze drehte als BVB-Einwechselspieler unter anderem mit zwei Torvorlagen das Europa-League-Spiel gegen Atalanta Bergamo.
Ob Mario Götze gute Vorsätze gefasst hat, lässt sich anzweifeln. Aber als weltweit bekannter Geschäftsmann hat es der Fußball-Nationalspieler nicht versäumt, chinesischen Fans via Social Media am 16. Februar ein gutes neues Jahr zu wünschen. Der fernöstliche Feiertag fiel in Deutschland zusammen mit dem Tag nach dem 3:2-Sieg von Borussia Dortmund gegen Atalanta Bergamo in der Zwischenrunde der Europa League, bei dem dieser Mario Götze eine wesentliche Rolle gespielt hatte.
Dabei hatte der Weltmeisterschütze recht überraschend nicht in der Startformation des BVB gestanden. Trainer Peter Stöger aber hatte sich anders entschieden. Gonzalo Castro vertrat Götze. „Wir haben uns für Gonzo entschieden, um die in der ersten Halbzeit sichtbare Stabilität und Kompaktheit zu haben. Das war ein wichtiger Faktor“, rechtfertigte sich Stöger, der erkennen musste, dass in der zweiten Halbzeit Stabilität und Kompaktheit sich auflösten wie so manch Neujahrsvorsatz: schneller als gewünscht. Der BVB schenkte die Führung her und lag nach einer Stunde mit 1:2 hinten.
Mitten hinein ins Chaos brachte Stöger dann in der 61. Minute Götze – und wechselte damit den Sieg ein.
BVB-Trainer Peter Stöger wechselt den Sieg ein
Der Weltmeistertorschütze riss das Spiel an sich, beruhigte die schwarz-gelbe Hektik, hielt mit seiner fußballerischen Klasse den Ball, wo vorher ein Ballverlust den nächsten jagte. „Wir haben wieder angefangen Fußball zu spielen, wurden mutiger, haben uns Chancen herausgespielt“, meinte Mittelfeldspieler Julian Weigl über den Zeitraum, in dem Götze seine Klasse demonstrierte.
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Die beiden Treffer, die die erneute Wende brachten, bereitete Götze auf eine Weise vor, wie es nicht viele Berufskollegen können. Der Pass zum 2:2 ist von feinstem Timing, verlangte aber auch noch einen beherzten Abschluss Batshuayis. In der Nachspielzeit war es die gleiche Co-Produktion, nur noch hübscher anzusehen, weil Götze einen italienischen Klärungsversuch so schnell und klug weiterleitete, dass die Batshuayi nur noch wenig Mühe hatte zu treffen. Götze hatte die Partie gedreht — und seinem Trainer einen Fehler in der Aufstellung nachgewiesen? Einen, den dieser vor dem Bundesligaspiel am Sonntag (18 Uhr, Sky) bei Borussia Mönchengladbach tunlichst nicht wiederholen sollte?
Götze selbst war gegen Bergamo offenbar von einer Startelfnominierung ausgegangen. „Wir sind so aufgestellt, dass wir viele gute Spieler haben, die zum Einsatz kommen können“, argumentiert Stöger durchaus mit Recht. Castro sollte dem BVB die Balance geben, die Stöger einer Anfangsformation mit den drei Stars Marco Reus, André Schürrle und Götze offenbar noch nicht zutraute. „Ich habe Mario gut gesehen“, lobte Stöger und goutiert auch dessen Drängen. „Es ist ein gutes Zeichen, dass Mario darauf hinfiebert zu spielen.“ Für die Partie in Gladbach sammelte Götze jedenfalls beste Argumente.