Dortmund. . BVB-Geschäftsführer Watzke spricht über das Duo Götze/Schürrle. Ein Vertragsverlängerung im Sommer mit Trainer Peter Stöger ist möglich.
Den zweiten Treffer gegen den Hamburger SV hätte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht schöner malen können. Toller Pass von André Schürrle, gefühlvoller Abschluss von Mario Götze. Es war in dieser Rollenverteilung die erste Co-Produktion dieser beiden Spieler seit dem 13. Juli 2014 im WM-Finale. „Da haben sie gezeigt, wie sie zusammen spielen können“, sagte Watzke am Sonntag in der Sky-Sendung Wontorra.
Die beiden sündhaft teuren Verpflichtungen aus dem Sommer 2016 haben noch nicht dauerhaft nachgewiesen, die Ablösesummen von 22 (Götze) und 27 Millionen Euro (Schürrle) wert zu sein. Watzke verteidigte aber vor allem die Rückholaktion Götzes.
„Bei Mario hatte man das Gefühl, dass er nach seinem Wechsel zu den Bayern München und den ganzen Begleitumständen nie wieder sein bestes Niveau erreicht hat.“ Ob er es wieder erreicht? „Das werden wir sehen. Wir dürfen nicht vergessen: Er war schwer krank. Aber mittlerweile ist es ja so, dass wir dann alle in den Mitleidsmodus schalten – und nach zwei Wochen haben das alle wieder vergessen. Wichtig ist bei ihm jetzt, dass er sich – wie André Schürrle auch – voll auf den Fußball fokussiert. Dann kann das nochmal eine große Geschichte werden.“ Götze hatte fast die gesamte Rückrunde der vergangenen Saison wegen Stoffwechselstörungen verpasst und war erst im Sommer zurückgekehrt.
Gesucht wird: Ein Spieler, der "dazwischenfegt"
Dennoch hatte Watzke zuletzt eine Justierung des Kaders für den Sommer in Aussicht gestellt und damit scheinbar Versäumnisse in der Transferpolitik eingeräumt. „Wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass die Richtung nicht stimmt, dann hätte ich nicht von Justierung gesprochen.“ Und er präzisierte, was das heißen könnte: „Vielleicht brauchen wir einen Spieler mehr im Kader, der ein bisschen böser guckt“. Einen Spieler, „der sich nicht über den nächsten Doppelpass definiert, sondern auch mal dazwischenfegt“. Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld nannte einst in München Mark van Bommel seinen „aggressive Leader“.
Wer in der kommenden Saison der Trainer des BVB sein wird, muss ebenfalls noch entschieden werden. Peter Stöger hat noch keines seiner sieben Spiele verloren, wenngleich die Mannschaft spielerisch kaum Fortschritte macht. „Er ist ein außergewöhnlich guter Trainer“, lobte Watzke des Österreicher nicht nur wegen fachlicher Qualitäten: „Wir – das inkludiert Michael Zorc – haben wieder eine Vertrauensbasis wie wir sie unter Jürgen Klopp hatten. Und ich glaube, dass ihn die Fans ins Herz geschlossen haben, weil er eine unaufgeregte Art hat, weil er authentisch ist.“ Stöger sei in der Trainerfrage der erste Ansprechpartner.