Dortmund. BVB-Trainer Peter Stöger hat Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang für ein Spiel suspendiert - lässt ihm allerdings für die Zukunft die Tür offen.
Herr Stöger, Pierre-Emerick Aubameyang war im Spiel gegen Wolfsburg suspendiert, weil er die Mannschaftssitzung schwänzte. Wie geht es nun weiter mit ihm?
Peter Stöger: Wir haben heute Gespräche geführt, ihm den Sachverhalt erklärt. Ich habe gesagt, dass ich der Meinung bin, dass bei ihm der Fokus nicht auf diesem wichtigen Spiel liegt. Ich bin aber auch kein nachtragender Mensch, er hat nun die Chance, jede Woche zu zeigen, dass er bereit ist, dass er sich an gewisse Dinge hält. Da geht es nicht um Kleinigkeiten, das war wirklich eine wichtige Besprechung für uns, wo wir auch versucht haben, unsere Ziele zu besprechen. Da sollte er ein wichtiger Faktor dieser Gruppierung sein. Deswegen haben wir ihn mal rausgenommen. Ich gehe davon aus, dass er morgen ganz normal zum Training erscheint. Von der Trainingsarbeit her kann man ihm auch nichts vorwerfen, alles mit Ball, alles, was ihm Spaß macht, da ist er voll motiviert. Ich hoffe, dass wir die anderen Dinge auch so hinbekommen.
Gibt es denn überhaupt noch eine Vertrauensbasis und eine gemeinsame Zukunft?
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Stöger: Ich habe gesagt, dass ich nicht nachtragend bin, da hat sich in 20 Sekunden nicht viel verändert. Wie gesagt, im fußballerischen Bereich ist er voll motiviert und engagiert. Die meiste Zeit präsentiert er sich gut gelaunt, als netter junger Bursche. Deswegen kann ich schwer beurteilen, warum das eine oder andere passiert, ich schaffe es auch nicht ganz genau, in ihn reinzublicken. Deswegen musste ich meine Entscheidung so treffen, wie es mir mein Gefühl sagt. Wenn ihm so eine Sitzung nicht wichtig genug ist, die für uns sehr wichtig ist, musste er eben für dieses Spiel draußen bleiben.
Aber bringen solche Eskapaden nicht irgendwann die ganze Mannschaft durcheinander?
Stöger: Klar, deswegen haben wir ihn ja rausgenommen. Ich bin schon der Meinung, dass die Gruppierung in einem Mannschaftssport der wichtigste Faktor ist. Wenn so gravierende Dinge passieren, muss man dann reagieren. Natürlich würden uns Punkte gut tun, auch mir. Dennoch ist es ein wichtiges Signal, wenn man eine Entwicklung in der Mannschaft anstoßen will. Da ist es ein wichtiges Zeichen. So schade es auch ist, denn alles in allem ist Auba ein feiner Bursche.
War er denn einsichtig?
Stöger: Er war so weit einsichtig, dass er verstanden hat, als wir ihm sagten, dass wir nicht glauben, dass er es nicht gewusst hat (dass die Sitzung stattfand, Anm. d. Red.). Ich glaube, dass er die Maßnahme versteht. Wissen sie: Wenn jemand permanent schlecht gelaunt und miesepetrieg ist und nicht zur Sitzung kommt, ist das klar und zu erwarten. Da es bei ihm nie so ist, sind solche Dinge schwer zu erklären.