Dortmund. Peter Stögers BVB-Vertrag läuft bis Sommer, Julian Nagelsmann könnte folgen. Vor dem direkten Duell nehmen beide das Thema mit Humor.

Peter Stöger hat es eilig. Ein Besuch im Fanshop steht für den neuen Trainer von Borussia Dortmund auf dem Programm. Außerdem muss er die vielen Mitarbeiter des Klubs kennenlernen. Und dann gibt es da ja noch diese Mannschaft, die er seit nun fünf Tagen betreut und mit der er am Samstag (18.30 Uhr/Sky) schon das zweite Spiel bestreitet – gegen 1899 Hoffenheim. „Vielleicht muss ich noch etwas schlafen“, sagt Stöger und lacht. Es ist weniger Klage als nüchterne Zustandsbeschreibung, wenn er meint: „Momentan haben die Tage zu wenig Stunden.“ Der 51-Jährige hat im konstant aufgeregten Fußballbetrieb gelernt, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen – ändern kann er vieles ja eh nicht.

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Zum Beispiel die Tatsache, dass dieses Spiel gegen Hoffenheim in der öffentlichen Wahrnehmung natürlich zum Duell der beiden Trainer wird: hier Stöger, seit Sonntag im Amt und mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet. Dort Julian Nagelsmann, den man sich in Dortmund sehr gut als Nachfolger vorstellen kann. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat zwar schon mehrfach bestritten, dass es bereits eine Vereinbarung für den Sommer gebe – das Interesse am 30-jährigen „Trainer des Jahres“ aber bleibt unwidersprochen.

Die beiden Hauptfiguren nehmen das Thema derweil mit Humor. „Erstmal ist es wichtig, was ich anziehe – damit es da keine Gerüchte gibt“, sagt Nagelsmann vor dem Spiel. Als er im Frühjahr in roter Jacke in der Münchener Allianz-Arena auftauchte, um das Pokalspiel gegen Dortmund zu beobachten, löste das schon einmal Spekulationen um seine Zukunft aus. Völlig zu unrecht, betonte der Hoffenheim-Trainer mit einem Augenzwinkern: „Mein Sohn sucht ja immer die Klamotten aus. Leider fährt der morgen schon verfrüht in den Urlaub. Ich muss schauen, dass ich das überhaupt hinkriege alleine.“ Auch Stöger begegnet der Frage mit einem Scherz. „Von mir kommen die Gerüchte nicht“, sagt er, bevor er betont, wie zufrieden er sei mit seinem Vertrag bis Saisonende. „Die Thematik Nagelsmann ist für mich gar keine – außer dass ich sagen muss, dass er ein richtig guter Mann ist und einen super Job macht“, so Stöger. „Mehr gibt es dazu nichts zu sagen.“

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Der Österreicher hat ja mit der eigenen Mannschaft derzeit auch genug zu tun. Der 2:0-Sieg bei Mainz 05 hat zwar die Stimmung deutlich verbessert und zumindest etwas Selbstbewusstsein zurückgebracht. Aber Stöger ist Realist genug, um anzuerkennen, dass „nicht alles optimal gewesen“ sei: „Die erste Hälfte war schwierig.“ Viel Zeit war auch dieses Mal nicht: „Wir konnten ein, zwei Dinge besprechen, mehr kannst du in der kurzen Trainingszeit nicht unterbringen“, sagt der 51-Jährige.

Zweite Begegnung mit Hoffenheim

Immerhin kennt er den Gegner schon ganz gut. Anfang November traf er mit Köln auf Hoffenheim. „Wir können vieles aus der Analyse wieder verwenden“, sagt Stöger. „Aber damals waren wir chancenlos, obwohl wir wussten, wo ihre Schwächen sind.“ 0:3 endete die Partie. Aber jetzt, findet der Trainer, habe er ja vor allem offensiv deutlich bessere Spieler.

Diesen Beweis müssten jene Spieler gegen Hoffenheim aber auch einmal wieder antreten.