Stuttgart. Trotz der dritten Niederlage in Folge wehrt sich BVB-Kapitän Marcel Schmelzer gegen eine Trainerdiskussion. Die Verantwortung sieht er anderswo.
Peter Bosz wirkte ein wenig ratlos, als er im Bauch des Stuttgarter Stadions saß und den Journalisten erklären sollte, was da schief gelaufen war. Zum dritten Mal in Folge hatte Borussia Dortmund ein Bundesligaspiel verloren, 1:2 (1:1) war die Partie beim VfB Stuttgart zu Ende gegangen. Und Bosz tat sich schwer, Ursachen zu benennen, und sprach lieber über das Offensichtliche: über die zwei Gegentore, die der BVB nach groben individuellen Patzern kassierte. Und über den Leistungsabfall in Durchgang zwei. „Stuttgart da ein bisschen anders gespielt und wir haben nicht mehr so gut Druck machen können wie in der ersten Halbzeit“, sagte der Niederländer.
Am Dienstag trifft der BVB auf Tottenham
Weil aber das reagieren auf derartige Spielverläufe zu den Kernaufgaben eines Trainers gehört, weil dieser nun mit seiner Mannschaft aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt hat und die Mannschaft auch spielerisch einiges zu wünschen übrig ließ, nimmt der Gegenwind für Bosz zu.
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Dem aber stellte sich Kapitän Marcel Schmelzer in den Stadionkatakomben vehement entgegen. „Für uns als Mannschaft stellt sich die Trainerfrage nicht“, sagte er. „Wir Spieler auf dem Platz sind verantwortlich. Nicht der Trainer macht den Fehler vor dem Gegentor, wir machen den Fehler.“ Dass über den Trainer diskutiert werde, sei nach einer derartigen Misserfolgsserie zwar normal. Aber: „Es ist absolut unser Verschulden“, so Schmelzer. „Der Trainer steht außen, der kann im Spiel nichts machen. Wir Spieler müssen den Karren aus dem Dreck ziehen, wir haben ihn da auch reingefahren.“
Damit sollten die BVB-Akteure allerdings schnellstmöglich anfangen: Am Dienstag steht in der Champions League die Partie gegen Tottenham Hotspur an – und ein Sieg wäre wichtig, um nicht auch noch die Qualifikation zur Europa League zu verpassen. Und dann folgt das Derby gegen Schalke 04. Sollte der BVB auch in diesen beiden Partien ohne Erfolg bleiben, dürfte sich der Gegenwind für den Trainer trotz allen Beistands des Kapitäns zum Orkan entwickeln.