Dortmund. Gegen die Bayern fehlt dem BVB im Topspiel mal wieder ein Abwehrspieler. Doch Trainer Peter Bosz lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

  • Borussia Dortmund empfängt am Samstag den FC Bayern München, es ist das Bundesliga-Topspiel
  • Dem BVB fehlen mal wieder wichtige Abwehrspieler - wer soll verteidigen?
  • BVB-Trainer Peter Bosz bleibt trotzdem gelassen

So ganz ohne personelle Rückschläge kann es bei Borussia Dortmund derzeit offenbar nicht laufen, selbst wenn sich kein Spieler verletzt. Dan-Axel Zagadou steht dem BVB gegen den FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) nicht zur Verfügung, aber das ist schon länger bekannt und selbstverschuldet: Nach seinem Platzverweis beim 2:4 bei Hannover 96 ist er für das Topspiel gesperrt. Ansonsten fehlen dem BVB noch die Langzeitverletzten Marco Reus (Kreuzband-Teilriss), Lukasz Piszczek (Außenband-Anriss) und Erik Durm (Hüft-OP). Vor allem im Abwehrbereich gibt es also Ausfälle, doch Trainer Peter Bosz nimmt die Situation gelassen: „Ömer Toprak, der in der Bundesliga zuletzt gefehlt hat, kann ja wieder spielen“, sagt er. „Wir werden genug Verteidiger haben.“

Wie genau er seine zuletzt anfällige Defensive aufstellen wird, verrät Bosz nicht. Auf der linken Seite wird es allerdings wohl wieder auf eine Arbeitsteilung zwischen Kapitän Marcel Schmelzer und Raphael Guerreiro hinauslaufen. „Beide Spieler können noch nicht 90 Minuten durchhalten, da muss man wechseln“, sagt Bosz. „Normalerweise braucht man die Saisonvorbereitung, um Spieler fitzubekommen, aber da waren beide verletzt – jetzt müssen wir es im Spielbetrieb machen.“ Grundsätzlich aber ist Guerreiro wie schon unter Thomas Tuchel nicht ausschließlich für die linke Abwehrseite verplant, sondern auch als Mittelfeldspieler denkbar. „Er kann beides spielen“, meint Bosz. „Dass er als linker Außenverteidiger spielen kann, hat er bei der portugiesischen Nationalmannschaft gezeigt. Aber er kann auch weiter vorne spielen, das hat man letztes Jahr beim BVB gesehen.“

Bosz setzt auf Aubameyang

Im Sturm setzt der Trainer natürlich weiterhin auf Pierre-Emerick Aubameyang – nicht nur, weil für den derzeit glücklosen Stürmer die Alternativen fehlen. „Er ist ein sehr guter Spieler, das hat er nicht nur in dieser Saison mit bisher zehn Treffern gezeigt, sondern über die Jahre“, sagt Bosz. „Alle Topstümer haben mal eine Phase, in der sie nicht treffen, es gibt nicht einen, der das nicht hat.“ Was da hilft? „Die beste Medizin ist ein Tor“, meint Bosz. „Wichtig, dass er wieder ein erstes Tor macht, das hilft ihm. Dann wird es wieder laufen.“

Die 10 Heynckes-Siege beim BVB

3. 6. 1981 BVB – Gladbach 0:3: In seiner zweiten Saison als Gladbach-Trainer geht es am letzten Spieltag um den 6. Platz, der die Teilnahme am internationalen Uefa-Cup bedeutet. Der BVB hat ihn, Gladbach will und bekommt ihn. Die Gastgeber sind der Anspannung nicht gewachsen, Bruns schießt die Gladbacher früh in Führung (15.). „Das erste Tor traf uns wie ein Keulenschlag“, gab BVB-Präsident Reinhard Rauball zu Protokoll. Lothar Matthäus (76.) und Winfried Schäfer (88.) machen alles klar. Heynckes atmete tief durch: „Ich habe noch nie unter einer solch großen Nervenbelastung gestanden.“
3. 6. 1981 BVB – Gladbach 0:3: In seiner zweiten Saison als Gladbach-Trainer geht es am letzten Spieltag um den 6. Platz, der die Teilnahme am internationalen Uefa-Cup bedeutet. Der BVB hat ihn, Gladbach will und bekommt ihn. Die Gastgeber sind der Anspannung nicht gewachsen, Bruns schießt die Gladbacher früh in Führung (15.). „Das erste Tor traf uns wie ein Keulenschlag“, gab BVB-Präsident Reinhard Rauball zu Protokoll. Lothar Matthäus (76.) und Winfried Schäfer (88.) machen alles klar. Heynckes atmete tief durch: „Ich habe noch nie unter einer solch großen Nervenbelastung gestanden.“ © imago sportfotodienst
12. 9. 1981 BVB – Gladbach 2:3: Auf der BVB-Bank sitzt der große Branko Zebec, der in der Pause (0:3) viel korrigieren muss. Wolfram Wuttke (33.) und Frank Mill (36., 38.) legen drei Tore vor. Manfred Burgsmüller (46.) und Rüdiger Abramczik (52.) verkürzen – mehr nicht.
12. 9. 1981 BVB – Gladbach 2:3: Auf der BVB-Bank sitzt der große Branko Zebec, der in der Pause (0:3) viel korrigieren muss. Wolfram Wuttke (33.) und Frank Mill (36., 38.) legen drei Tore vor. Manfred Burgsmüller (46.) und Rüdiger Abramczik (52.) verkürzen – mehr nicht. © imago/Wiechmann
4. 6. 1983 BVB – Gladbach 4:6: Wieder vermasselt Heynckes dem BVB den Uefa-Cup. Um Sechster zu werden, hätte er gewinnen müssen, für Gladbach geht es um nichts mehr. Und doch drehen die Gäste einen 1:3-Pausenrückstand in ein verrücktes 6:4. Noch in der 70. Minute schießt Burgsmüller das 4:3, aber Hans-Günter Bruns, Matthäus und Mill verderben Dortmund erneut die Rückkehr nach Europa.
4. 6. 1983 BVB – Gladbach 4:6: Wieder vermasselt Heynckes dem BVB den Uefa-Cup. Um Sechster zu werden, hätte er gewinnen müssen, für Gladbach geht es um nichts mehr. Und doch drehen die Gäste einen 1:3-Pausenrückstand in ein verrücktes 6:4. Noch in der 70. Minute schießt Burgsmüller das 4:3, aber Hans-Günter Bruns, Matthäus und Mill verderben Dortmund erneut die Rückkehr nach Europa. © imago sportfotodienst
7. 9. 1984 BVB – Gladbach 2:3: 31.000 Zuschauer sehen am 3. Spieltag den vierten Heynckes-Sieg im Westfalenstadion. Bernd Klotz bringt den BVB in Führung (9.), Mill (32., 40.) und Christian Hochstätter (63.) drehen die Partie. Jürgen Wegmanns 2:3 kommt zu spät (88.).
7. 9. 1984 BVB – Gladbach 2:3: 31.000 Zuschauer sehen am 3. Spieltag den vierten Heynckes-Sieg im Westfalenstadion. Bernd Klotz bringt den BVB in Führung (9.), Mill (32., 40.) und Christian Hochstätter (63.) drehen die Partie. Jürgen Wegmanns 2:3 kommt zu spät (88.). © imago sportfotodienst
1. 11. 1985 BVB – Gladbach 2:3: Pal Csernai ist jetzt BVB-Coach, sein Team Vorletzter, Gladbach Zweiter. Uli Borowka schießt das 0:1 (6.), das Marcel Raducanu (37.) ausgleicht. Wieder gelingen Mill zwei Tore (55., 72.), wieder reicht Wegmanns 2:3 nicht (84.).
1. 11. 1985 BVB – Gladbach 2:3: Pal Csernai ist jetzt BVB-Coach, sein Team Vorletzter, Gladbach Zweiter. Uli Borowka schießt das 0:1 (6.), das Marcel Raducanu (37.) ausgleicht. Wieder gelingen Mill zwei Tore (55., 72.), wieder reicht Wegmanns 2:3 nicht (84.). © IMAGO
30. 5. 1987 BVB – Gladbach 0:2: Vor seinem Wechsel nach München der sechste Heynckes-Sieg mit Gladbach. Wieder geht es um einen Uefa-Cup-Platz, der Dritte spielt gegen den Fünften und verliert. Tore: Hochstätter (14.) und Uwe Rahn (32.). Nach Europa kommen beide.
30. 5. 1987 BVB – Gladbach 0:2: Vor seinem Wechsel nach München der sechste Heynckes-Sieg mit Gladbach. Wieder geht es um einen Uefa-Cup-Platz, der Dritte spielt gegen den Fünften und verliert. Tore: Hochstätter (14.) und Uwe Rahn (32.). Nach Europa kommen beide. © imago sportfotodienst
1. 8. 1987 BVB – Bayern 1:3: Seine Bayern-Premiere darf Heynckes in Dortmund feiern, er siegt auch mit dem neuen Team. Udo Latteks System ändert er nicht: „Warum soll ich etwas ändern, was gut ist?“ Michael Rummenigge (35.) und Roland Wohlfarth (50.) legen vor, Mill, jetzt beim BVB, verkürzt (52.). Joker Lars Lunde entscheidet das Spiel (78.).
1. 8. 1987 BVB – Bayern 1:3: Seine Bayern-Premiere darf Heynckes in Dortmund feiern, er siegt auch mit dem neuen Team. Udo Latteks System ändert er nicht: „Warum soll ich etwas ändern, was gut ist?“ Michael Rummenigge (35.) und Roland Wohlfarth (50.) legen vor, Mill, jetzt beim BVB, verkürzt (52.). Joker Lars Lunde entscheidet das Spiel (78.).
17. 5. 1991 BVB – Bayern 2:3: Im Titelkampf mit Kaiserslautern braucht Bayern den Sieg. Trotz zweimaligen Rückstands glückt er. Tore von Gerhard Poschner (4.) und Überläufer Michael Rummenigge (55.) kontert der Meister durch Roland Grahammer  (45.), Brian Laudrup (62.) und Joker Christian Ziege (87.). Es ist eine der ersten Liveübertragungen der Bundesliga (auf Premiere).
17. 5. 1991 BVB – Bayern 2:3: Im Titelkampf mit Kaiserslautern braucht Bayern den Sieg. Trotz zweimaligen Rückstands glückt er. Tore von Gerhard Poschner (4.) und Überläufer Michael Rummenigge (55.) kontert der Meister durch Roland Grahammer (45.), Brian Laudrup (62.) und Joker Christian Ziege (87.). Es ist eine der ersten Liveübertragungen der Bundesliga (auf Premiere). © imago/WEREK
30. 1. 2004 BVB – Schalke 04 0:1: Nach seiner Rückkehr aus Spanien übernimmt Heynckes Borussias Erzrivalen. Der verschießt zwei Elfmeter, Frank Rost pariert gegen Jan Koller und Torsten Frings. Platzverweise auf beiden Seiten. In letzter Minute trifft Ebbe Sand.
30. 1. 2004 BVB – Schalke 04 0:1: Nach seiner Rückkehr aus Spanien übernimmt Heynckes Borussias Erzrivalen. Der verschießt zwei Elfmeter, Frank Rost pariert gegen Jan Koller und Torsten Frings. Platzverweise auf beiden Seiten. In letzter Minute trifft Ebbe Sand. © imago/Horstmüller
22. 8. 2010 BVB – Leverkusen 0:2: Wie 1987 verdirbt Heynckes dem BVB den Saisonstart. Tranquillo Barnetta (19.) und Renato Augusto (22.) entscheiden die Partie früh. Aber das 0:2 ist die Initialzündung für Borussias Lauf zur Meisterschaft.
22. 8. 2010 BVB – Leverkusen 0:2: Wie 1987 verdirbt Heynckes dem BVB den Saisonstart. Tranquillo Barnetta (19.) und Renato Augusto (22.) entscheiden die Partie früh. Aber das 0:2 ist die Initialzündung für Borussias Lauf zur Meisterschaft. © imago sportfotodienst
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