Dortmund. In der Vergangenheit war Julian Weigl bei Borussia Dortmund gesetzt, nun hat er Nuri Sahin vor sich. Nun hofft Weigl, dass sich das bald ändert.

Julian Weigl drängt nach seiner langen Verletzungspause auf regelmäßigere Einsätze bei Borussia Dortmund: „Ich möchte wieder kontinuierlich spielen, denn im Moment bin ich nicht gesetzt im Mittelfeld“, sagte er bei „Amazon Music“. „Das ist für mich das Wichtigste, denn nur wenn ich regelmäßig spiele und auf mein Top-Niveau komme, habe ich am Ende der Saison eine Chance auf die Weltmeisterschaft.“ Weigl hatte sich im vergangenen Mai einen Verrenkungsbruch des Sprunggelenks zugezogen und war erst vor knapp sieben Wochen auf den Platz zurückgekehrt. Der 22-Jährige verpasste so den Auftakt unter dem neuen Trainer Peter Bosz und musste mit ansehen, wie Nuri Sahin den Stammplatz auf der defensiven Position im zentralen Mittelfeld sicherte und zu Saisonbeginn mit starken Leistungen überzeugte.

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Zunächst kein Problem für Weigl, mit zunehmender Fitness allerdings nimmt auch die Unruhe bei jenem Mann zu, der in den vergangenen Jahren unumstrittener Stammspieler beim BVB war und hier zum Nationalspieler aufstieg. „Das Wichtigste für einen Spieler ist es, einen Trainer zu haben, der einem Vertrauen schenkt“, sagte er nun rückblickend auf die Zeit unter Thomas Tuchel. „Das war von Anfang an so, als ich hierherkam.“ In der vergangenen Saison habe er dann noch einmal einen großen Entwicklungsschritt gemacht, meint Weigl. „Denn plötzlich wurde nicht mehr jeder meiner Pässe, die ankamen, abgefeiert. Irgendwann ging es auch darum, Gegner auszuspielen und entscheidendere Pässe zu spielen. Das war auch ein Lernprozess, den ich letztes Jahr durchlaufen und bei dem ich mit Mühe meine Entwicklung gemacht habe.“ Es sei nicht leicht gewesen, mit den hohen Erwartungen umzugehen. „Von einem Nationalspieler wird noch mal mehr erwartet“, so Weigl. „Ich bin aber gefestigter aus dem letzten Jahr herausgegangen.“

Weigl über das 1:1 des BVB gegen Nikosia: "Das war sehr ernüchternd"

Derzeit allerdings steckt Weigl mit dem BVB in einer Krise. Beim 1:1 gegen Apoel Nikosia durfte er von Beginn an spielen, machte seine Sache zwar ordentlich – musste am Ende aber wie alle Dortmunder mit dem enttäuschenden Ergebnis leben. „Das war sehr ernüchternd für uns“, sagte er. „Vor dem 1:1 haben wir befreit aufgespielt. Das ist dann aber flöten gegangen. Nach dem Ausgleich wurde es immer schwieriger und das Publikum unruhiger.“

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Die Mannschaft wirke verunsichert, zudem habe man „in den letzten Wochen nicht mehr so konsequent verteidigt wie noch in den ersten Spielen, in denen jeder seine Aufgaben erfüllt hat“. An seine eigenen Aufgaben im neuen System muss sich der Mittelfeldspieler auch noch gewöhnen: „Ich stehe viel höher, vor allem gegen den Ball“, erklärte er. „Ich komme damit auch dem Tor viel näher und pro Spiel zu ein, zwei Abschlüssen.“ Anders als in der Vorsaison sei er nicht mehr derjenige, der die Anderen nur absichere. „Ich muss jetzt auch mit attackieren und rausschieben“, sagte er. „Mit dem Ball stehe ich jetzt oft zwischen den Ketten, was für mich anfangs sehr ungewohnt war, weil ich eher ein Spieler bin, der das Spiel vor sich hat. Jetzt muss ich aber auch mit dem Rücken zum Tor Lösungen finden. Die Automatismen kommen von Woche zu Woche.“

Am Samstag trifft der BVB auf den FC Bayern

Die wird er auch dringend brauchen, wenn es am Samstag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) gegen den FC Bayern München geht. „Wir dürfen nicht mit gesenkten Köpfen auflaufen, sondern müssen mit breiter Brust auftreten und Spaß haben und so die Fans auf unsere Seite holen“, gibt Weigl vor. „Wir haben bewiesen, dass wir gegen Bayern Punkte holen können.“ (sing)