Essen. Eine Entscheidung des Video-Assistenten beim Spiel Dortmund gegen Köln erhitzt die Gemüter. Noch gibt es viel zu verbessern. Ein Kommentar.
Es ist ein prächtiges Chaos mit dem Videobeweis. Mal fehlen kalibrierte Linien (allein schon das Wort!), mal streiken die Kameras, nun in Dortmund greift der Video-Schiedsrichter ein, obwohl er nicht gesollt hätte, nicht gedurft hätte. Oder doch? Oder wie?
Nichts ist derzeit so leicht, wie den Videobeweis so richtig abgrundtief zu verabscheuen. Nach Jahrzehnten ohne nachträgliche Veränderung einer Entscheidung sehen sich die Menschen auf den Tribünen derzeit noch ratlos an, wenn der Moment der Stille gekommen ist, wenn sich der Schiedsrichter ans Ohr greift, um zu hören, was sein Überwacher ihm zu sagen hat. Die Emotionen von Tor bis kein Tor werden abgewürgt, in den Wartestand geschickt. Und die Situation wird im Stadion nicht klar genug aufgelöst.
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Richtig ist: So wie er derzeit daherkommt, ist der Videobeweis bisweilen ein großes Ärgernis. Aber richtig ist auch: Nie ist behauptet worden, dass die Technik und die Abläufe von der ersten Sekunde an perfekt funktionieren. Im Gegenteil: Dass es bei der Einführung einer neuen Technologie, mit der binnen Sekundenbruchteilen entschieden werden soll, Kinderkrankheiten geben würde, musste allen klar sein. So ist es derzeit. Und eben auch schon: deutlich gerechter.