Bad Ragaz. Nach seiner Verletzung kämpft sich Dortmunds Jungprofi Julian Weigl zurück ins Mannschaftstraining. Und ist auf seine Genesung fokussiert.

Im vorletzten Bundesligaspiel der vergangenen Saison verletzte sich Julian Weigl schwer. Diagnose: Knöchelbruch. Der Mittelfeldstratege verpasste das DFB-Pokalfinale, das Borussia Dortmund auch ohne ihn gegen Einracht Frankfurt gewann. Im Trainingslager in Bad Ragaz macht er derzeit im Lauftraining weitere wichtige Schritte in Richtung Comeback, das für September avisiert ist. Im Mannschaftshotel spricht er über...

... den Verlauf seiner Genesung:

Mir geht es sehr gut. Heute durfte ich das erste Mal wieder laufen, was immer ein Meilenstein ist, wenn man lange verletzt war. Das ist der Moment, auf den man hinarbeitet, weil man ab dann die größten Fortschritte macht, weil sich dadurch die Muskulatur am besen aufbaut. Der Verlauf der Reha war positiv. Ich habe keine Rückschläge erlitten und bin voll im Plan. Nach der Länderspielpause Anfang September soll der Zeitpunkt sein, zu dem ich ins Mannschaftstraining einsteige.

... die Tatsache, erstmals schwerer verletzt gewesen zu sein:

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Ich hatte bislang höchstens mal einen Faserriss. Es war schon schwer für mich, auch weil das Pokalfinale vor der Tür stand und der Confed-Cup. Da fällt dir erstmal die Decke auf den Kopf. Ich habe, als es passierte, sofort gewusst, dass mehr kaputt ist. Ich war schon niedergeschlagen und hatte negative Gedanken. Aber da habe ich erneut gemerkt, wie wichtig mein Umfeld - meine Freundin, meine Familie, meine Freunde - ist, das mir ein gutes Gefühl gegeben hat. Das hat mich positiv gestimmt. Vier Tage war ich im Krankenhaus. Es war überwältigend, wie viele Menschen mich besucht haben, auch engste Mannschaftskollegen.

... den Moment der Verletzung:

Ich habe mir das schon nochmal angeschaut, aber nicht oft, ein, zwei Mal nur. Meine Freundin hat gesagt, dass sie das nicht anschauen kann. Die Fotos gehen noch, Videos eher nicht. Da kann es einem schlecht werden.

... seine Reise ins Trainingslager:

Ich bin sehr froh, hier zu sein und wieder dieses Gefühl zu haben, Teil der Mannschaft zu sein und natürlich auch in den Sitzungen die Philosophie des Trainers zu verinnerlichen. Nicht dass ich zurückkomme und die Abläufe nicht kenne.