Dortmund. So spektakulär wie im letzten Sommer wird es beim BVB nicht. Trotzdem gibt es einige Transfer-Baustellen bei den Schwarz-Gelben. Die Liste.
- Auch in diesem Sommer kommt auf BVB-Manager Michael Zorc Arbeit zu
- Die Fragen sind unter anderem: Spielt Roman Weidenfeller weiter? Bleibt Pierre-Emerick Aubameyang?
- Wie die Transfer-Baustellen gelöst werden, hat auch Einfluss auf die Dortmunder Zugänge
Nach dem spektakulären letzten Transfersommer des BVB mit acht Neuzugängen und den aufsehenerregenden Abgängen von Ilkay Gündogan (Manchester City), Mats Hummels (FC Bayern) und Henrikh Mkhitaryan (Manchester United) wird es nach dieser Saison ruhiger werden. Trotzdem hat Sportdirektor Michael Zorc auch nach der aktuellen Spielzeit einige Aufgaben. Das sind die BVB-Transfer-Baustellen.
Roman Weidenfeller, Vertrag bis 30.06.2017: Erst am Freitag hat BVB-Trainer Thomas Tuchel den Dortmunder Torhüter überschwänglich gelobt. "So wie er sich hier in den Dreck wirft, ist es noch viel zu früh für die Rente. In der Form, in der er zurzeit trainiert. Mit der Leidenschaft, mit der er seinen Beruf, Fußballprofi zu sein, ausübt. Es ist Stand jetzt schwer vorstellbar, dass er in Rente geht", meinte Tuchel. Fakt ist: Der Vertrag des 36-Jährigen läuft aus. Weidenfeller spielt schon jetzt seine 15. Saison beim BVB. Den Kampf um den Stammplatz hat er mittlerweile gegen Roman Bürki verloren. Ob Weidenfeller trotzdem noch eine Spielzeit dranhängt, steht noch nicht fest. Die Verantwortlichen wollen noch mit ihm reden. So oder so soll der Torhüter nach seiner aktiven Karriere im Verein arbeiten.
Hendrik Bonmann, Vertrag bis 30.06.2018: Bei den schwarz-gelben Anhängern, die regelmäßig die Dortmunder U23 schauen, ist der Torhüter beliebt. Bonmann identifiziert sich mit dem BVB. Allerdings hängt seine Zukunft eng mit der von Roman Weidenfeller zusammen. Der 23-Jährige will mehr erreichen, als nur in der Regionalliga bei der Zweitvertretung zwischen den Pfosten zu stehen. Der BVB muss ihm eine Perspektive aufzeigen. Spielt Weidenfeller weiter, wird Bonmann gehen.
Matthias Ginter, Vertrag bis 30.06.2019: Die Einsatzzeiten von Matthias Ginter stimmen eigentlich in dieser Saison. 26 Bundesliga-Partien und acht Champions-League-Spiele hat er absolviert - meistens über 90 Minuten. Trotzdem waren seine Leistungen häufig durchwachsen, zudem kommt in der nächsten Spielzeit Ömer Toprak von Bayer Leverkusen. Ein Wunschverteidiger von Thomas Tuchel. Deswegen stehen die Zeichen bei Ginter auf Abschied. RB Leipzig hat Interesse, auch Gladbach soll über einen Transfer nachdenken.
Joo Ho Park, Vertrag bis 30.6.2018: Ja, Joo Ho Park spielt immer noch beim BVB, und er hat sogar noch einen Vertrag bis 2018. Die Dortmunder wollen den Linksverteidiger loswerden, aber bislang scheiterten Transfers. 64 Bundesliga-Minuten hat Park in dieser Spielzeit auf dem Konto. Das ist zu wenig. Für ihn. Für den BVB. Kommt ein Interessent, ist Park weg.
Pierre-Emerick Aubameyang, Vertrag bis 30.6.2020: Der Torjäger hat noch einen langen Vertrag, trotzdem gibt es wieder Spekulationen über seinen Abgang. Das liegt daran, dass sich Aubameyang bislang nicht festgelegt hat, wo er seine Zukunft sieht. Zuletzt wurde er mit Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht. Wie France Football vermeldete, traf sich Aubameyangs Vater im Januar mit Verantwortlichen des französischen Meisters. Mit Real Madrid flirtet der Gabuner schon lange. Klar ist, Aubameyang darf nur für eine hohe Ablösesumme gehen. Im Raum stehen bis zu 80 Millionen Euro. Dann würde auch der BVB schwach werden.
Neven Subotic, Vertrag bis 30.6.2018: Subotic ist derzeit an den 1. FC Köln ausgeliehen. Der BVB-Liebling wurde beim Spiel gegen Köln (0:0) von der Südtribüne gefeiert. Der Verteidiger fühlt sich mit dem BVB verbunden. Aber: Natürlich will auch der 28-Jährige Einsatzminuten. Und das wird in der kommenden Spielzeit in der Borussia-Defensive schwer (siehe Matthias Ginter). "Natürlich würde ich mich freuen, wenn Neven nächste Saison wieder bei uns wäre. Wir hatten nie ein Problem mit ihm", hatte Tuchel zuletzt gesagt. Köln hat aber in der Vergangenheit des öfteren signalisiert, dass sie Subotic auch länger halten wollen.
Shinji Kagawa, Vertrag bis 30.6.2018: So ganz wird man aus dem Offensivspieler nicht schlau. Mal hat er überragende Phasen, entscheidet die Spiele für den BVB, mal sitzt er vor allem auf der Bank. So wie zuletzt. Der BVB würde gerne verlängern. Doch will Kagawa auch bei der Borussia bleiben, wenn er kein unangefochtener Stammspieler ist?
Sebastian Rode, Vertrag bis 2020: Seine Rolle in Dortmund hat sich Rode anders vorgestellt. Eigentlich wollte er der neue Leader sein und nach seiner Zeit beim FC Bayern München endlich den Durchbruch schaffen. Das hat bislang nicht geklappt. Jetzt kommt auch noch Mahmoud Dahoud, der auf seiner Position im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann. Ein Abschied ist wahrscheinlich.
Wen holt der BVB?
Wie viele Millionen der BVB in diesem Sommer für neue Spieler ausgibt, hängt stark von der Personalie Aubameyang ab. Wechselt er für eine riesige Ablösesumme, müssen die Dortmunder namhaften Ersatz verpflichten. Aber auch so brauchen die Schwarz-Gelben noch einen Stürmer, der den Gabuner vertreten kann. Bobby Wood vom HSV soll auf der BVB-Liste stehen - genauso wie Serge Gnabry vom SV Werder Bremen, auch der Name Anthony Modeste von 1. FC Köln taucht immer wieder auf.
Bislang hat Borussia Dortmund Ömer Toprak von Bayer Leverkusen und Mahmoud Dahoud von Borussia Mönchengladbach verpflichtet.