Dortmund. Seit seinem Comeback hat Marco Reus in drei Spielen drei Tore erzielt. Im Pokalhalbfinale beim FC Bayern kann er zum Schlüsselspieler werden.
- Seit seinem Comeback hat Marco Reus in drei Spielen drei Tore erzielt
- Im Pokalhalbfinale beim FC Bayern kann er zum Schlüsselspieler werden
- BVB-Trainer Tuchel sieht Reus bereit für "besondere Dinge"
Eigentlich begann das alles ja mit einem Pokalspiel gegen Bayern München. Es war das Finale in Berlin im Mai 2016, das Marco Reus über 120 Minuten bestritt, in dem er dann noch im Elfmeterschießen mit letzter Kraft verwandelte. Borussia Dortmund verlor dennoch - und Reus, der Nationalspieler, verpasste nicht nur den Titel, sondern auch die Europameisterschaft in Frankreich. Er hatte seinem manchmal fragilen Körper zu viel abverlangt. Diagnose: Schambeinentzündung. Ein halbes Jahr lang fiel er aus, fehlte seinem Klub über weite Teile des ersten Halbjahres. Und dennoch scheint genau jene Zeit wichtig gewesen zu sein für den 27-Jährigen. Sie machte aus ihm das, was er nun ist. So sieht es zumindest sein Trainer Thomas Tuchel vor dem neuerlichen Duell mit dem FC Bayern München am Mittwoch (20.45 Uhr/live in unserem Ticker). Er setzt voll auf den neuen Reus.
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"Nach Berlin zu kommen und dort zu gewinnen, ist unser Traum", sagt er und er weiß auch, dass Reus bei diesem Unterfangen einer der Schlüsselspieler ist. Ein Muskelfaserriss setzte ihn zuletzt ein paar Wochen außer Gefecht. Seitdem er wieder da ist, hat er in drei Spielen drei Tore erzielt. "Kaum spielt er wieder, schießt er entscheidende Tore für uns. Das macht auch klar, wieviel wir verzichtet haben in so einer komplizierten Saison", sagt Tuchel. Monatelang fehlte ihm in einer Spielzeit des Umbruchs einer wie Reus, der Leistung garantiert. Jedoch: Nahm sich der gebürtige Dortmunder früher noch die eine oder andere Auszeit in seinem Spiel, wirkt er mittlerweile gut wie und zuverlässig gut wie selten.
Reus bislang ohne bedeutenden Titel
"Schon während der Verletzungsphase im Sommer hat er sehr selbstbewusst auf mich gewirkt, er hat in dieser Zeit wahnsinnig an Persönlichkeit gewonnen und strahlt das auch in der Kabine aus. Er spielt mit Ruhe, aber mit dem nötigen Biss. Und er traut sich alles zu. Es ist sehr, sehr beeindruckend zu sehen, wie er von innen heraus eine große Stärke entwickelt hat." Tuchels Schlussfolgerung: "Er ist bereit für besondere Dinge." Vielleicht sogar für den großen Coup: den Titel.
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Reus' Hochbegabung ist offensichtlich, aber eine bedeutsame Trophäe hat er noch nicht gewinnen können. Mal bremste ihn eine Verletzung aus, mal scheiterte er im entscheidenden Moment. Wie 2016 im Finale von Berlin. Aus diesem Abend soll nun die Kraft für Neues entstanden sein. "Marco", sagt Thomas Tuchel, "will ins Finale, weil er ins Finale will, nicht weil er seine Karriere so sehr an Titeln aufhängt."