Monaco. Pierre-Emerick Aubameyang hat als 21-Jähriger bei der AS Monaco gespielt. Sechs Jahre später kehrt er mit Borussia Dortmund zurück ins Stade Louis II.
- Pierre-Emerick Aubameyang hat als 21-Jähriger bei der AS Monaco gespielt
- Sechs Jahre später kehrt er mit Borussia Dortmund zurück ins Stade Louis II
- Nur zwei Tore gelangen ihm in 23 Pflichtspielen
Wer Pierre-Emerick Aubameyang im BVB-Flieger nach Nizza beobachtet – Batman-Kappe, glitzernde Schuhe, glitzernder Rucksack, breites Kreuz –, der kann sich nur schwer vorstellen, dass dieser Aubameyang an der Cote d`Azur eine Zeit erlebt hat, in der er nicht der große Star war. Sondern ein kommender Top-Torjäger in Warteschleife.
Der Dortmunder Stürmer kehrt beim Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales am Mittwoch (20.45 Uhr/live im ZDF und in unserem Ticker) gegen die AS Monaco zurück ins Stade Louis II. Hier scheiterte er als 21-Jähriger, rund sechs Jahre später kommt er als international beachteter Torjäger zurück. Und nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel, das von dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus überschattet wurde, brauchen die Schwarz-Gelben die Treffer ihres Offensivstars. Mindestens zwei Tore muss die Borussia erzielen.
Aubameyang gibt sich nach außen cool
Wie sehr das Attentat den Gabuner belastet, ist unklar. Seit den drei Explosionen hat er sich in der Öffentlichkeit nicht geäußert. Nach außen gibt er sich gewohnt cool. Nach dem 3:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt am Samstag verließ er das Stadion lächelnd in einem bunten Designer-Dress. Fassade? In jedem Fall hat der extrovertierte Fußball-Star auch eine weiche Seite. Das betonen sie beim BVB. Das haben sie auch im Fürstentum festgestellt, geholfen hat es Aubameyang nicht.
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In der Saison 2010/2011 trug der Gabuner für ein halbes Jahr das Trikot der AS Monaco. Ausgeliehen vom AC Mailand wollte er den Durchbruch schaffen, fest zu dem französischen Erstligisten wechseln. „Ich hoffe, dass Monaco die Kaufoption zieht“, erklärte er. Es folgte Frust. Nur zwei Tore gelangen ihm in 23 Pflichtspielen. Monaco ließ ihn im Januar 2011 zur AS Saint-Étienne ziehen. Dort traf er in Serie. Seit 2013 spielt der Gabuner in Dortmund.
Einer, der den jungen Aubameyang kennt, ist Dennis Appiah. Der heute 24-jährige Profi des belgischen Erstligisten RSC Anderlecht hat gemeinsam mit ihm im Fürstentum gespielt. Appiah beschreibt den Stürmer im Gespräch mit dieser Redaktion als harten Arbeiter. „Er war schon damals sehr schnell, und er war sehr widerstandfähig“, erzählt Appiah, der von Monaco als Ausbildungsverein schwärmt. Doch warum scheiterte dort ausgerechnet ein so großes Talent wie Aubameyang?
AS Monaco im Abstiegskampf
Vielleicht war Monaco einfach der falsche Verein zur falschen Zeit. Die Monegassen spielten eine miserable Saison, stiegen am Ende ab. Der extrovertierte Aubameyang im Entwicklungsstadium passte nicht in den Abstiegskampf. Schon damals erinnerten seine Frisuren an kleine Kunstwerke, schon damals gab er sein Geld gerne aus. „Einige Leute im Verein waren überrascht von seinem Aussehen, gerade wenn mit einem Sportwagen zum Training kam“, erzählt sein damaliger Trainer Guy Lacombe auf dem Internetportal bundesliga.com. Aber: „Er war immer nett, hatte viele Freunde in der Kabine“, meint Lacombe.
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Das Bild des extrovertierten Profis, der sich in der Mannschaft tadellos verhält, zeichnen sie auch beim BVB. Deswegen verzeihen sie ihm Skandale wie den unnötigen Maskenjubel. Aubameyang dankt es mit Toren. Sieben Champions-League-Treffer hat er erzielt. Trainer Thomas Tuchel erklärt immer wieder, dass maximaler Erfolg nur mit seinem Torjäger möglich sei. Und heute kann Aubameyang auch Monaco zeigen, dass hinter seinem glitzernden Auftritt große sportliche Qualität steckt.