Essen. Der BVB spielt am Mittwoch gegen Benfica Lissabon. Die Dortmunder müssen einen 0:1-Rückstand aufholen. Sie haben es leichter als Barcelona.
Deniz Aytekin ist per Definition seiner Aufgabe unparteiisch. Deshalb darf er weder auf eine heiße Aufholjagd, noch auf den Favoritentod hoffen. Doch die Partie FC Barcelona gegen Paris St. Germain in der Champions League pfeifen zu dürfen, wird auch den deutschen Schiedsrichter – Freude am Fußball darf man ihm ja unterstellen – nicht kalt lassen. Zwei namhafte Klubs im direkten Kampf – das ist Königsklasse. Zumal: Barcelona muss einen 0:4-Rückstand drehen. Camp Nou wird zum Hort purer Emotionen. Alles ist möglich.
Auch Borussia Dortmund muss zu Hause einen Rückstand drehen. Allerdings ein 0:1, kein 0:4. Anders als Barça hat sich der BVB nicht an die Wand spielen lassen, sondern das Hinspiel dominiert und dann unglücklich verloren. Sinnbild war der verschossene Elfmeter durch den sonst hauptamtlichen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang.
Noch etwas ist anders: die Qualität des Gegners
Und noch etwas ist anders: die Qualität des Gegners. Während Barcelona das 0:4 gegen Paris St. Germain um Angel di Maria und den wie entfesselt spielenden Ex-Schalker Julian Draxler überwinden muss, hat es Dortmund vermeintlich leichter. Benfica wird bei der Aufzählung europäischer Spitzenklubs nicht an erster Stelle genannt, Lissabons Spieler gehören nicht zu den größten Stars. Die Zeit des legendären Eusebio ist vorbei.
Und selbst damals triumphierte Dortmund: Im Achtelfinale des Europapokals bezwang der BVB 1963 die beste Mannschaft Europas nach einem 1:2 im Rückspiel mit 5:0. So ein Ergebnis würde sogar Barça retten. Und den Zuschauern einen großen Europapokal-Abend bereiten.