Dortmund. Beim Abschlusstraining des BVB vor dem Lissabon-Spiel fehlte Raphael Guerreiro. Thomas Tuchel erklärte jetzt, dass sein Einsatz gefährdet ist.
- Der BVB hat zum letzten Mal vor dem Champions-League-Rückspiel am gegen Lissabon trainiert
- Guerreiro fehlte wegen "individueller Belastungssteuerungen", sein Einsatz ist fraglich
- Der Portugiese ist eine Säule des Dortmunder Spielaufbaus
Am Dienstagvormittag hatte alles noch ganz harmlos geklungen. Raphael Guerreiro fehlte im Abschlusstraining von Borussia Dortmund vor dem Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon. Eine Vorsichtsmaßnahme sei dies, hieß es von Seiten des Klubs, der Einsatz gegen Lissabon am Mittwoch (20.45 Uhr/live in unserem Ticker) sei nicht gefährdet.
Am Abend schlug Trainer Thomas Tuchel dann andere Töne an: „Das können wir erst morgen Vormittag entscheiden“, sagte er auf die Frage, ob Guerreiro gegen seine portugiesischen Landsleute spielen könne. Sehr fraglich sei der Einsatz: „Raphael hat sich eine Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur gegen Leverkusen zugezogen, das hat er erst nach dem Spiel gemerkt“, so Tuchel. Erst am Mittwoch soll sich endgültig entscheiden, ob der 23-Jährige einsatzbereit ist.
Vier Spieler fehlen definitiv
Definitiv fehlen werden gegen Lissabon die Langzeitausfälle Marco Reus, Mario Götze, Sven Bender und Sebastian Rode. Reus muss nach einem Muskelfaserriss bis Anfang April pausieren, Götze wegen einer Stoffwechselstörung auf unbestimmte Zeit. Auch Benders Rückkehr in den Trainingsbetrieb nach einem Außenbandriss ist offen, Rode fehlt wegen einer OP an der Leiste.
Insbesondere den Ausfall des Offensivspielers Reus bedauern sie in Dortmund, der Angreifer war zuletzt in blendender Form. „Marco ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler von uns, er ist Führungsspieler“, sagt Mittelfeldspieler Gonzalo Castro. „Aber ich denke, dass wir in unserem großen Kader sehr viele vor allem junge Spieler haben, die ihn ersetzen können.“
Auch für Trainer Tuchel steht außer Frage, dass „der Ausfall von Marco ein großer Verlust ist“. Wie er diesen zu kompensieren gedenkt, hat Tuchel noch nicht entschieden – wahrscheinlichster Kandidat ist der 18-jährige Christian Pulisic. Das allerdings hängt auch vom gewählten Spielsystem ab. „Die Entscheidung über das System fällt morgen“, sagt Tuchel. „Und davon hängt ab, welchen Spielertyp wir auf welcher Position haben wollen.“
Tuchel: Wir fühlen uns komplett bereit
Aufgrund des Hinspielergebnisses sei die Partie gegen Benfica eine hohe Hürde, meint der Trainer. Aber: „Wir fühlen uns komplett bereit dafür, das morgen zu schaffen. Wenn uns das gelingen sollte, wäre das ein enormer Schub für uns“, so Tuchel – der auch warnt: „Aber vorher stehen zwei Halbzeiten, an denen wir an unser Limit müssen. Wenn uns das gelingt, kann es ein toller und natürlich extrem wichtiger Abend für uns werden.“